Wegfall der Geschäftsgrundlage Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Wegfall der Geschäftsgrundlage für Deutschland.
WEGFALL DER GESCHÄFTSGRUNDLAGE Der "Wegfall der Geschäftsgrundlage" ist ein rechtlicher Begriff, der sich auf eine außergewöhnliche Veränderung der Umstände bezieht, die die Grundlage eines Vertrags verändert.
In solchen Fällen kann eine Vertragspartei unter bestimmten Bedingungen die Anpassung oder Beendigung des Vertrags verlangen. Dieses Konzept ist insbesondere im deutschen Recht von Bedeutung und basiert auf § 313 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Der Wegfall der Geschäftsgrundlage tritt ein, wenn sich unvorhergesehene Ereignisse oder Umstände ergeben, die die Grundlage des Vertrags wesentlich verändern und zur Unzumutbarkeit der Vertragserfüllung führen. Es handelt sich um einen Schutzmechanismus, der es den Vertragsparteien ermöglicht, auf außergewöhnliche Umstände zu reagieren, die die Vertragsbedingungen beeinflussen. Um den Wegfall der Geschäftsgrundlage geltend zu machen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst muss es sich um außergewöhnliche Ereignisse handeln, die nicht vorhersehbar waren oder von einer Partei bewusst herbeigeführt wurden. Beispiele für solche Ereignisse können Naturkatastrophen, technologische Fortschritte oder Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sein. Des Weiteren muss der Wegfall der Geschäftsgrundlage zu einer erheblichen Veränderung der Verhältnisse führen, die die Vertragsparteien bei Vertragsabschluss nicht erwartet haben. Diese Veränderung muss so gravierend sein, dass die Fortführung des Vertrags für eine Partei unzumutbar wird. Eine bloße Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen reicht in der Regel nicht aus, um den Wegfall der Geschäftsgrundlage zu rechtfertigen. Kommt es zum Wegfall der Geschäftsgrundlage, haben die Vertragsparteien verschiedene Rechte und Optionen. Sie können den Vertrag anpassen, um die neuen Umstände zu berücksichtigen, oder sie können den Vertrag aufheben. Im Falle einer Anpassung sollten beide Parteien versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Wenn keine Einigung erzielt werden kann, kann das Gericht darüber entscheiden, ob der Vertrag geändert oder beendet wird. In Zusammenfassung ist der Wegfall der Geschäftsgrundlage ein rechtlicher Grundsatz, der Vertragsparteien ermöglicht, auf außergewöhnliche Umstände zu reagieren, die die Grundlage eines Vertrags verändern. Dieser Begriff ist von besonderer Bedeutung im deutschen Recht und basiert auf § 313 BGB. Vertragsparteien sollten sich der Voraussetzungen und Möglichkeiten bewusst sein, die der Wegfall der Geschäftsgrundlage bietet, um angemessene Lösungen in außergewöhnlichen Situationen zu finden. Bei Eulerpool.com, einer führenden Website für Aktienforschung und Finanznachrichten, ähnlich dem Bloomberg Terminal, Thomson Reuters und FactSet Research Systems, bieten wir Ihnen ausführliche Informationen zu wichtigen Begriffen des Kapitalmarktes. Unser Glossar/Lexikon enthält Definitionen von Fachbegriffen aus den Bereichen Aktien, Kredite, Anleihen, Geldmarkt und Kryptowährung. Besuchen Sie unsere Website, um fundiertes Wissen zu erlangen und in der Welt der Kapitalmärkte kompetent zu agieren.Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
Das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse ist eine wichtige Informationsquelle für Investoren im Bereich der Kapitalmärkte, insbesondere für diejenigen, die sich mit Aktien, Krediten, Anleihen, Geldmärkten und Kryptowährungen befassen. Diese Datenbank enthält...
Konditionenpolitik
Die Konditionenpolitik beschreibt die strategische Anpassung der Marktkonditionen, die von Unternehmen, Finanzinstituten oder Regierungen angewendet wird, um ihre Ziele in Bezug auf Kapitalmärkte zu erreichen. Diese Ziele können vielfältig sein,...
Regierungsakt
Ein Regierungsakt bezeichnet eine rechtliche Handlung oder Entscheidung, die von der Regierung getroffen wird und eine verbindliche Wirkung auf die Bürger und Unternehmen eines Staates hat. In Deutschland umfasst der...
Staatshandelsländer
Staatshandelsländer ist ein Begriff, der sich auf Länder bezieht, in denen Staaten als Händler auf den Finanzmärkten auftreten. In solchen Ländern engagieren sich staatliche Akteure aktiv im Handel mit verschiedenen...
Schnellverfahren
"Schnellverfahren" ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um ein Verfahren zur Beschleunigung von Transaktionen zu beschreiben. Es handelt sich um einen deutschen Ausdruck, der wörtlich übersetzt "schnelles...
Arrow-Unmöglichkeitstheorem
Das Arrow-Unmöglichkeitstheorem ist ein bahnbrechendes Konzept in der Wirtschaftstheorie, das von dem amerikanischen Wissenschaftler Kenneth Arrow entwickelt wurde. Es ist wichtig für Investoren in den Kapitalmärkten, insbesondere im Aktien-, Kredit-,...
Einrede der Arglist
Einrede der Arglist ist ein Begriff des deutschen Rechts, der sich auf eine spezifische Art der Anfechtung von Verträgen bezieht. Sie stellt eine Möglichkeit dar, einen Vertrag aufgrund betrügerischer Handlungen...
Abgrenzungsvertrag
Abgrenzungsvertrag: Ein Abgrenzungsvertrag ist ein rechtliches Instrument, das zwischen zwei oder mehreren Parteien vereinbart wird, um klare Grenzen und Verantwortlichkeiten bei der Durchführung bestimmter Handlungen oder Geschäfte zu schaffen. Dieser Vertrag...
Finanzverfassung
Finanzverfassung definiert das institutionelle Rahmenwerk und die rechtlichen Grundlagen, die die Struktur, Funktion und Regulierung des Finanzsystems eines Landes festlegen. Sie bezieht sich auf die gesamte Organisation, Politik und Gesetzgebung,...
Vertragszollsatz
Vertragszollsatz – Definition und Bedeutung Der Begriff "Vertragszollsatz" bezieht sich auf einen spezifischen Zollsatz, der in internationalen Handelsabkommen oder bilateralen Verträgen zwischen zwei oder mehr Ländern festgelegt wird. Diese Zollsätze sollen...