Börsenumsatzsteuer Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Börsenumsatzsteuer für Deutschland.

Börsenumsatzsteuer Definition

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Börsenumsatzsteuer

Die Börsenumsatzsteuer ist eine regressive Steuer, die in einigen Ländern der Europäischen Union erhoben wird, um die Transaktionen an den Börsen zu besteuern.

Sie wird oft auch als Finanztransaktionssteuer bezeichnet. Das Hauptziel dieser Steuer ist es, Einnahmen für den Staatshaushalt zu generieren und gleichzeitig das Finanzsystem zu regulieren. Die Börsenumsatzsteuer wird auf den Handel mit Wertpapieren erhoben, einschließlich Aktien, Anleihen und Derivaten. Die Höhe der Steuer variiert von Land zu Land, wobei sie normalerweise als Prozentsatz des Transaktionswerts berechnet wird. In einigen Fällen kann die Bemessungsgrundlage auch auf andere Faktoren wie den Handelsvolumen oder die Art des Wertpapiers ausgeweitet werden. Ein Beispiel für die Erhebung der Börsenumsatzsteuer findet sich in Deutschland. Hier wird die Steuer auf den Erwerb von Inlandsaktien in Höhe von 0,2% auf den Nennwert erhoben. Darüber hinaus wird die Steuer auf den Erwerb von Anteilen an Investmentfonds und derivative Finanzinstrumente wie Optionen und Futures erhoben. Diese Steuer ist von großer Bedeutung für den deutschen Staatshaushalt, da sie beträchtliche Einnahmen generiert. Die Börsenumsatzsteuer hat weitreichende Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Zum einen wirkt sie als Kostenfaktor für die Investoren, da sie den Gesamtwert der Transaktionen erhöht. Dies kann dazu führen, dass Investoren ihre Handelsaktivitäten einschränken oder alternative Anlagemöglichkeiten suchen. Zum anderen kann die Steuer auch Auswirkungen auf die Liquidität der Märkte haben, da sie Transaktionen verteuert und möglicherweise zu einem Rückgang des Handelsvolumens führt. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Länder die Börsenumsatzsteuer einführen. Einige Länder haben sich gegen die Einführung entschieden, da sie Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kapitalmärkte haben. Andere Länder nutzen die Steuer als Instrument, um spekulative Handelsaktivitäten einzuschränken und die Stabilität des Finanzsystems zu fördern. Insgesamt bleibt die Börsenumsatzsteuer ein wichtiger Diskussionspunkt in der Finanzpolitik. Befürworter argumentieren, dass sie Einnahmen generiert und das Finanzsystem reguliert, während Kritiker Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und die Wettbewerbsfähigkeit äußern. Die Entscheidung, eine Börsenumsatzsteuer einzuführen, erfordert sorgfältige Abwägungen zwischen den wirtschaftlichen Auswirkungen und den Zielen der Regierung.
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