Neuer Markt Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Neuer Markt für Deutschland.

Neuer Markt Definition

Tedd meg életed legjobb befektetéseit.

2 eurótól biztosítható

Neuer Markt

Der Neuer Markt war eine elektronische Börse in Deutschland, die von 1997 bis 2003 aktiv war.

Sie wurde als Teil der Frankfurter Wertpapierbörse gegründet und spezialisierte sich auf wachstumsstarke Unternehmen, insbesondere im Technologiesektor. Als Handelssegment des Börsenplatzes wurde der Neuer Markt als "Second Board" bezeichnet und sollte Start-ups und Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial eine Plattform bieten, um Kapital von Investoren zu beschaffen. Der Neuer Markt war berühmt (und berüchtigt) für seine aggressiven Wachstumsstrategien und seine hohen Bewertungen. Die meisten gelisteten Unternehmen waren hauptsächlich im Technologiesektor tätig und wurden oft als "New Economy" bezeichnet. Der Optimismus und die Euphorie, die den Neuen Markt prägten, führten zu einem enormen Anstieg der Aktienkurse und einer beispiellosen Nachfrage nach Neuemissionen. Das bedeutete jedoch auch, dass viele Unternehmen ohne ausreichende finanzielle oder operative Grundlage gelistet wurden. Die meisten dieser Unternehmen waren Start-ups ohne nachhaltige Gewinne und übertrieben ihre Wachstumsaussichten. Dieses hohe Risiko bei vielen Neuer-Markt-Investitionen führte schließlich zu einer Finanzblase, die im Jahr 2000 platzte. Die Regulierung des Neuen Markts war im Vergleich zu traditionellen Börsenmärkten weniger streng. Es gab weniger strenge Anforderungen an die Unternehmensberichterstattung und Transparenz. Dies ermöglichte es den Unternehmen, hohe Bewertungen aufrechtzuerhalten, selbst wenn sie keine nachhaltigen Gewinne erzielten. Die Platzer der Dotcom-Blase im Jahr 2000 führten schließlich zum Zusammenbruch des Neuen Markts. Viele Unternehmen mussten Insolvenz anmelden, Anleger erlitten schwere Verluste und das Vertrauen der Investoren in den deutschen Aktienmarkt wurde erschüttert. Heute wird der Begriff "Neuer Markt" häufig als Warnung vor spekulativen Übertreibungen und irrationaler Euphorie im Finanzsektor verwendet. Es dient als Mahnung an Investoren, fundierte und realistische Bewertungen vorzunehmen und nicht blind dem Hype zu folgen. Als langfristige Folge des Neuen Marktes wurden die regulatorischen Standards für Börsenmärkte in Deutschland und Europa verschärft. Eine strengere Regulierung und verbesserte Anlegerschutzvorschriften wurden eingeführt, um das Risiko von Spekulationsblasen zu verringern und das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen. Obwohl der Neuer Markt ein Scheitern war, war er ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der deutschen Kapitalmärkte. Er hat die Aufmerksamkeit auf Wachstumsunternehmen und neue Technologien gelenkt und zur Entwicklung des deutschen Venture-Capital-Marktes beigetragen. Auf Eulerpool.com bieten wir Ihnen eine umfassende Definition des Begriffs "Neuer Markt" sowie eine detaillierte Übersicht über andere relevante Informationen zu Aktienmärkten, Anleihen, Geldmarkt und Kryptowährungen. Unser Glossar ist darauf ausgerichtet, Anlegern im Bereich des Kapitalmarktes das erforderliche Fachwissen zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen, dass unser Glossar Ihnen dabei hilft, informierte Entscheidungen zu treffen und Ihre Investitionen erfolgreich zu gestalten.
Olvasói kedvencek az Eulerpool Börsenlexikonban

Absatzwegepolitik

Absatzwegepolitik beschreibt die strategischen Entscheidungen und Maßnahmen, die ein Unternehmen trifft, um seine Produkte oder Dienstleistungen zum Endverbraucher zu bringen. Es handelt sich dabei um eine wichtige Komponente des Marketings,...

Wirtschafts- und Währungsunion

Die "Wirtschafts- und Währungsunion" (WWU) ist ein Begriff, der sich auf das engere wirtschaftliche und monetäre Zusammenwirken der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) bezieht. Sie wurde mit dem Ziel geschaffen,...

Portefeuille

Portefeuille ist ein Begriff aus dem Bereich der Kapitalmärkte, der sich auf das Gesamtportfolio von Wertpapieren, Anlagen und Vermögenswerten bezieht, die von einem Investor gehalten werden. Es repräsentiert die Vielfalt...

Mehrwertsteuerbetrug

Mehrwertsteuerbetrug ist ein Begriff, der sich auf eine betrügerische Praxis im Zusammenhang mit der Umsatzsteuer bezieht. Genauer gesagt handelt es sich um den Fall, in dem Unternehmen vorsätzlich falsche Angaben...

beschreibende Angaben

Beschreibende Angaben sind ein wichtiger Bestandteil von Finanzdokumenten und spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Investitionsmöglichkeiten in den Kapitalmärkten. Diese Angaben bieten detaillierte Informationen über ein Wertpapier, wie...

Formula Flexibility

Formelflexibilität Formelflexibilität ist ein Konzept, das von Finanzanalysten verwendet wird, um die Fähigkeit eines Unternehmens zu beschreiben, seine finanzielle Performance anzupassen und sich an veränderte wirtschaftliche Bedingungen anzupassen. Es bezieht sich...

Gattungskauf

Gattungskauf ist ein rechtlicher Begriff, der sich auf den Erwerb von Sachen einer bestimmten Gattung bezieht, ohne dass die konkreten Eigenschaften oder Merkmale der einzelnen Sachen festgelegt sind. In der...

Selbstkosten

Selbstkosten, auch bekannt als Herstellungs- oder Produktionskosten, repräsentieren die direkten und indirekten Kosten, die bei der Herstellung eines Produkts oder der Bereitstellung einer Dienstleistung anfallen. Im Kontext des Kapitalmarktes beziehen...

kapitalistische Unternehmensverfassung

Definition: Die kapitalistische Unternehmensverfassung ist eine Organisationsform eines Unternehmens, die auf den Prinzipien des Kapitalismus basiert und durch einen kapitalbasierten Eigentums- und Produktionsprozess gekennzeichnet ist. Sie bildet das Fundament für...

verbrauchsbedingte Abschreibung

Definition: Die verbrauchsbedingte Abschreibung ist eine Methode der Abschreibung von Anlagevermögen, die auf dem Konzept des Verschleißes und der Alterung von Vermögenswerten beruht. Diese spezifische Form der Abschreibung wird häufig...