Waffenruhe im Nahen Osten: Eine trügerische Pause

Die internationale Gemeinschaft begrüßt die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen mit Erleichterung. Doch Experten warnen, dass diese Freude nur von kurzer Dauer sein könnte. Die Gefahr eines erneuten Aufflammens der Gewalt zwischen Israel und den dortigen Gruppierungen bleibt bestehen und könnte Jerusalem bald zu einer erneuten und entschlossenen Reaktion zwingen. Die Hintergründe sind vielschichtig. Islamistische Gruppen in der Region bleiben unverändert entschlossen, ihren radikalen Kurs fortzusetzen. Ihre langfristigen Ziele, die Vernichtung Israels, werden dabei keineswegs geheim gehalten. Deshalb werden vereinbarte Waffenruhen oft eher als kurzfristige Feuerpausen betrachtet denn als echte Lösungen auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden. Solange antisemitische und antiisraelische Ideologien in Regionen wie Gaza, Ramallah, Teheran und Beirut weiter bestehen, wird der Weg zu einer umfassenden Friedenslösung mühsam bleiben. Die aktuellen Entwicklungen erfordern von allen politischen Akteuren, wachsam und engagiert zu bleiben, um die Geiselnahmen und die anhaltenden Spannungen nicht zu einem dauerhaften Zustand werden zu lassen.