Liquiditätsfalle Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Liquiditätsfalle für Deutschland.

Liquiditätsfalle Definition

Reconoce acciones infravaloradas de un vistazo.

Suscripción por 2 € / mes

Liquiditätsfalle

Die Liquiditätsfalle ist ein ökonomisches Konzept, das sich auf eine Situation bezieht, in der eine Wirtschaft in eine Periode anhaltender niedriger oder negativer Inflation gerät und die Zentralbank bereits ihre herkömmlichen Instrumente zur Geldpolitik wie Zinssenkungen erschöpft hat.

In einer solchen Situation haben die Marktteilnehmer wenig Anreiz, ihre Liquidität zu investieren, da sie erwarten, dass die Preise weiter fallen könnten. Dies führt zu einer Blockade der Kapitalzuflüsse in die Realwirtschaft und kann zu einer Spirale sinkender Preise führen, die als Deflation bezeichnet wird. Die Liquiditätsfalle ist besonders problematisch, da die Geldpolitik ihre Wirksamkeit verliert und die Zentralbank keine einfachen Mittel hat, um die Wirtschaft anzukurbeln. Traditionell könnte die Zentralbank die Zinssätze senken, um die Kreditaufnahme anzuregen und die Investitionen zu fördern. In einer Liquiditätsfalle haben jedoch Zinssenkungen kaum Auswirkungen, da die Zinssätze bereits nahe null sind und die Erwartungen der Marktteilnehmer auf weitere Preisrückgänge die Investitionslust dämpfen. Um dieser Falle zu entkommen, sind außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich. Eine mögliche Lösung besteht darin, dass die Zentralbank Geld direkt in die Wirtschaft injiziert, indem sie Vermögenswerte wie Staatsanleihen aufkauft, um die Nachfrage zu stimulieren. Dieser Ansatz wird als quantitative Lockerung bezeichnet und kann dazu beitragen, die Blockade der Kapitalflüsse zu überwinden und die Deflationsspirale zu stoppen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Erwartungen der Marktteilnehmer zu beeinflussen, indem die Zentralbank sich dazu verpflichtet, künftig eine höhere Inflation anzustreben. Dies kann das Vertrauen der Investoren in eine stabilere Preisentwicklung stärken und ihre Bereitschaft erhöhen, in die Realwirtschaft zu investieren. Insgesamt stellt die Liquiditätsfalle eine große Herausforderung für Zentralbanken dar und erfordert innovative und unkonventionelle Maßnahmen, um sie zu überwinden. Eine umfassende Kenntnis dieses Konzepts ist für Investoren von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen auf die Kapitalmärkte zu verstehen und angemessene Anlagestrategien zu entwickeln. Bei Eulerpool.com finden Sie eine umfangreiche Zusammenstellung von Fachbegriffen und Definitionen zu verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Krediten, Anleihen, Geldmärkten und Kryptowährungen. So können Sie Ihr Verständnis für diese Fachgebiete vertiefen und fundierte Investmententscheidungen treffen. Unsere Glossare sind sorgfältig zusammengestellt, um Ihnen die bestmögliche Informationsgrundlage zu bieten. Damit ist Eulerpool.com Ihre führende Quelle für Aktienanalysen und Finanznachrichten im Stil von Bloomberg Terminal, Thomson Reuters und FactSet Research Systems.
Favoritos de los lectores en el Börsenlexikon de Eulerpool

irreführende Firmenzusätze

Definition: Irreführende Firmenzusätze sind rechtswidrige Praktiken, bei denen Unternehmen unwahrhafte oder irreführende Informationen in ihren Firmennamen oder Geschäftszusätzen verwenden, um Investoren zu täuschen oder ihre Produkte oder Dienstleistungen attraktiver darzustellen....

iterativer Algorithmus

Der Begriff "iterativer Algorithmus" bezieht sich auf eine Methode der Datenverarbeitung, bei der ein Satz von Anweisungen in einer Schleife wiederholt ausgeführt wird, bis ein bestimmtes Ziel erreicht ist. Es...

Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG)

Das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) ist ein wichtiges Gesetz in Deutschland, das die Rahmenbedingungen für den nationalen Emissionshandel festlegt. Es wurde eingeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und die Umwelt...

Unterversicherung

Unterversicherung bezeichnet in der Welt der Versicherungen den Zustand, bei dem der Wert des versicherten Objekts niedriger ist als der tatsächliche Wert. Dieser Begriff ist insbesondere in der Sachversicherung von...

Regale

Regale: Definition, Bedeutung und Funktionen im Kontext der Kapitalmärkte Im Bereich der Kapitalmärkte spielt das Regal, auch bekannt als "Trading-Plattform", eine bedeutende Rolle für Investoren und Händler. Es handelt sich...

chaotische Lagerung

Definition: Chaotische Lagerung bezieht sich auf eine Logistikpraxis, bei der Waren oder Artikel ohne eine vorab festgelegte Struktur oder spezifische Organisationsmethode gelagert und verarbeitet werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lagerhaltungssystemen,...

Zollausland

In der Welt des internationalen Handels und der Kapitalmärkte gewinnt der Begriff "Zollausland" zunehmend an Bedeutung. Der Terminus bezieht sich auf jenes Gebiet, das außerhalb der nationalen Grenzen liegt und...

Corporate Entrepreneurship

Corporate Entrepreneurship, oder auch Intrapreneurship genannt, bezieht sich auf die Fähigkeit von etablierten Unternehmen, unternehmerische Aktivitäten und Innovationen innerhalb ihrer bestehenden Strukturen voranzutreiben. Intrapreneurs sind Mitarbeiter, die wie Unternehmer handeln...

Arrosierung

Definition: Arrosierung ist eine strategische Methode der Risikominimierung, die von Investoren häufig angewendet wird, um das Verlustrisiko von kapitalmarktbezogenen Anlagen zu verringern. Diese Methode besteht darin, das Portfolio durch Diversifizierung...

Reichtumseffekt

Der Reichtumseffekt ist ein Konzept aus der Finanzwirtschaft, das sich mit dem Zusammenspiel von Vermögen und Konsumverhalten befasst. Er besagt, dass der Wert des Vermögens einer Einzelperson direkte Auswirkungen auf...