Puig startet mit glanzvollem Börsendebüt in eine neue Ära

Mit einem eindrucksvollen Börsenauftakt wurde das spanische Schönheitsimperium Puig an den Start gebracht, als der erste Handelstag der Aktien bei 25,50 Euro anbrach, leicht über dem angebotenen Ausgabepreis von 24,50 Euro. Dieser fulminante Eintritt markiert das größte Börsendebüt Europas im laufenden Jahr und spiegelt somit auch das Vertrauen der Investoren in die Robustheit der europäischen IPO-Märkte wider. Das in Barcelona ansässige Unternehmen, das mit luxuriösen Parfüm- und Makeup-Marken wie Rabanne und Charlotte Tilbury glänzt, bringt durch den Börsengang eine Bewertung von 13,9 Milliarden Euro mit sich. Schon vorab herrschte eine hohe Nachfrage bei der Zeichnung der Anteilsscheine, was zu einer mehrfachen Überzeichnung führte. Von einer Bewertung im Bereich der Spitze zwischen 12,7 und 13,9 Milliarden Euro war ausgegangen worden. Mit der Emission von 106,5 Millionen Aktien konnte Puig frische 2,6 Milliarden Euro Kapital aufbringen. Sollte die Mehrzuteilungsoption in voller Höhe ausgeübt werden, könnte der Gesamterlös auf bis zu 3 Milliarden Euro ansteigen. Der Listenkurs reflektiert das Vertrauen in die IPO-Marktdynamik Europas, unterstützt durch die ermutigenden Signale seitens CVC Capital Partners, deren Aktien nach einem lang erwarteten IPO in der vergangenen Woche einen Sprung verzeichneten. Experten wie François-Xavier de Mallmann von Goldman Sachs bescheinigen Puig, alle wichtigen Kriterien für ein erfolgreiches Börsendebüt zu erfüllen. Passenderweise wird das Listing an der Börse Barcelona und anderen spanischen Handelsplätzen vorgenommen. Die Unternehmensführung durch die Familie Puig - ein Traditionsunternehmen vor 110 Jahren gegründet - erfährt eine entscheidende Wendung, da CEO Marc Puig, ein Familienmitglied der dritten Generation, bekannt gab, externe Investoren und unabhängige Aufsicht als entscheidenden Faktor zu sehen, um klassischen "Fallstricken" von Familienbetrieben zu entgehen. In diesem Zuge wurde der Familienanteil auf dem Board durch unabhängige Direktoren ersetzt. Trotzdem bleiben die Mitglieder der Familie Puig die größten Profiteure des Börsengangs: Es wird ein Verkauf von 21,5 bis 23,7 Prozent der Anteile prognostiziert, während die Mehrheit der Stimmrechte durch die Bevorzugung von B-Aktien bei der Familie bleibt. Die Aufbruchsstimmung von Puig trifft zwar auf ein herausforderndes globales Luxusmarktumfeld, doch zeigen Bereiche wie Beauty und Duft eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit, vor allem da Sephora (LVMH) sowie Marktführer L'Oréal weiterhin Wachstum verzeichnen und die Sorgen einer Verlangsamung des US-Marktes, dem wichtigsten Markt für Beautyprodukte, mildern.