Strengere Regulierung für "Ewige Chemikalien" auf dem Vormarsch

Eulerpool News
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Die unter dem Begriff PFAS bekannten per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen stehen zunehmend im Fokus von Umweltbehörden aufgrund ihrer Persistenz und potenziellen Gesundheitsrisiken. Diese künstlich hergestellten Chemikalien sind in zahlreichen Industrie- und Konsumgütern zu finden und werden aufgrund ihrer widerstandsfähigen Bindungen zwischen Fluor- und Kohlenstoffatomen, die zu einer nahezu unbegrenzten Lebensdauer in Menschen, Tieren und Umwelt führen, oft als "Ewige Chemikalien" bezeichnet. Diese Widerstandsfähigkeit macht sie zu einem Bollwerk gegen Hitze, Öl, Flecken, Fett und Wasser und daher unschätzbar für Beschichtungen und Produkte. Jedoch mehren sich Verdachtsmomente, dass PFAS zu Krebserkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen können, was bereits milliardenschwere Verbindlichkeiten für betroffene Unternehmen nach sich zieht. In einem historischen Schritt legte die US-amerikanische Umweltschutzbehörde EPA fest, dass es keine sichere Expositionsschwelle für PFAS gibt und verhängte am 10. April erstmals Grenzwerte für Trinkwasser. Wasserwerke werden angehalten, nahezu alle PFAS-Varianten aus dem Leitungswasser zu eliminieren, was voraussichtlich Kosten in Milliardenhöhe verursachen wird. Die Entdeckung der ungewöhnlichen Eigenschaften von PFAS war einst ein Zufall – im Jahr 1938, als ein DuPont-Wissenschaftler bei Experimenten mit Kühlmitteln praktisch Teflon erschuf und im Jahr 1952, als einem Forscher der 3M Co. eine experimentelle Mischung auf Schuhen zu Splash führte, was den Grundstein für das fleckenabweisende Scotchgard legte. Einige der ältesten PFAS-Formen, insbesondere PFOA und PFOS, wurden weitgehend verboten oder freiwillig von den Herstellern aus der Produktion genommen. Trotzdem wirken ihre Effekte fort und neuere Versionen der Verbindungen breiten sich weiter aus. Schätzungsweise existieren heute 15.000 Varianten von PFAS. Mit dem steigenden Bewusstsein für die Gefahren dieser Substanzen ziehen auch europäische Regulierungsbehörden in Erwägung, strengere Einschränkungen für PFAS zu verhängen.