Europäischer Aktienmarkt erlebt freundlichen Wochenausklang dank US-Techriesen

In einem Stimmungsumschwung haben die europäischen Aktienmärkte ihre Verluste vom Vortag wieder wettgemacht und sind mit positiven Vorzeichen ins Wochenende gegangen. Ausschlaggebend dafür waren die überzeugenden Geschäftsergebnisse der amerikanischen Technologiegiganten Alphabet und Microsoft, die auch den europäischen Märkten Auftrieb gaben. Der führende Eurozonen-Aktienindex EuroStoxx 50 legte 1,37 Prozent auf 5006,85 Punkte zu, und zeigte sich mit einem Wochenplus von 1,8 Prozent von seiner besten Seite. Der CAC 40 aus Frankreich schloss mit einem Anstieg von 0,89 Prozent auf 8088,24 Zählen, während der britische FTSE 100 mit einem Plus von 0,75 Prozent auf 8139,83 Punkte seine Rally fortsetzte und neue Rekorde erklomm. Trotz des andauernden Inflationsdrucks in den USA, der sich in einem stärker als erwarteten Anstieg des PCE-Preisindex manifestierte, ließ sich der Optimismus der Anleger nicht trüben. Constantin Lüer von der NordLB hob hervor, dass die Daten die weiterhin zurückhaltende Haltung der Fed bezüglich Zinssenkungen wohl bestätigen würden, allerdings sei dieser Zusammenhang für Marktkenner keine überraschende Neuigkeit. Europaweit standen besonders Baustoffaktien im Blickpunkt, die von den erfreulichen Zahlen des Branchenführers Saint-Gobain und der Symbiose aus niedrigen Energie- und Rohstoffkosten sowie günstiger Preis-Kosten-Relation profitierten. Der europäische Technologiesektor folgte dem Beispiel seiner US-Pendants und konnte ein Plus von 1,8 Prozent verzeichnen, während die Chemiebranche leicht ins Minus gedrückt wurde, was jedoch durch die ex Dividende gehandelten BASF-Aktien bedingt war. Nicht alle Werte konnten jedoch im positiven Trend mitschwimmen. Die Aktien von Signify mussten einen deutlichen Verlust von über 11 Prozent hinnehmen, da sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis hinter den Erwartungen zurückblieben. In Großbritannien hingegen konnte die Natwest Gruppe ihre Aktionäre mit einem kräftigen Kursanstieg von 6,1 Prozent erfreuen, nachdem das erste Quartal die Erwartungen übertroffen hatte. Der britische Bergbaukonzern Anglo American erlebte einen Kursaufschwung von 3,2 Prozent, nachdem das Unternehmen das Übernahmeangebot von BHP als nicht attraktiv zurückgewiesen hatte. Über Quartalsberichte hinaus, erregte der Börsengang von CVC Capital Partners große Aufmerksamkeit. Die Aktie verzeichnete ein bemerkenswertes Debüt an der Amsterdamer Börse und schloss mit einem eindrucksvollen Anstieg von fast 17 Prozent zum Ausgabezeitpunkt.