Amazon überrascht mit Umsatzsprung trotz gemischter Gefühle bei Anlegern

Eulerpool News
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Die jüngsten Geschäftszahlen des Online-Versandhändlers Amazon haben für ein Auf und Ab an der Börse gesorgt. Vor dem offiziellen Handelsstart am Mittwoch waren die Aktien zunächst gefragt und markierten ein Plus von 2,3 Prozent. Die Anleger reagierten damit auf eine erfreuliche Entwicklung: Die Cloud-Sparte AWS zeigte mit dem stärksten Umsatzwachstum innerhalb eines Jahres klare Erholungszeichen. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in Technologieprojekte scheint gestiegen zu sein, was Amazon insbesondere bei der Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz einen Vorteil verschafft. Konzernchef Andy Jassy hob diese positive Dynamik in einer Telefonkonferenz mit Analysten hervor. Doch nicht alle Nachrichten waren Grund zur Freude, was die initiale Euphorie etwas dämpfte. Die Umsatzprognose für das kommende Quartal verfehlte die Markterwartungen und ließ vermuten, dass die Sorgen um das Kerngeschäft des E-Commerce weiterhin bestehen. Konsumenten halten sich beim Ausgeben zurück, eine Tatsache, die die Anlegerstimmung belastet. Allerdings, so Jefferies-Analyst Brent Thill, neige Amazon ohnehin zu einer konservativen Prognose. Ein weiterer Dämpfer kam von der Verwendung der Barmittel. Im Gegensatz zu anderen Tech-Größen wie Meta und Alphabet blieben Hoffnungen auf eine Dividende oder Aktienrückkäufe unerfüllt, da Amazon größere Investitionen anpeilt. JPMorgan-Analyst Doug Anmuth relativierte jedoch die Erwartungen und prognostizierte solche Aktionen erst für die Jahre 2024 oder 2025. Trotz der gemischten Gefühlslage zieht Anmuth ein grundsätzlich positives Fazit und bekräftigt das Vertrauen in die kurz- und langfristigen Investitionsmöglichkeiten, die Amazon bietet – insbesondere angesichts der positiven AWS-Entwicklung und des zunehmenden KI-Bedarfs. Seine Einschätzung wird von Mark Mahaney von Evercore ISI geteilt, der auf eine rekordhohe Marge verweist und an der Positivbewertung von Amazon festhält.