Forderungsverkauf Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Forderungsverkauf für Deutschland.

Forderungsverkauf Definition

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Forderungsverkauf

Definition of "Forderungsverkauf" (Debt Securitization) in German: Der Begriff "Forderungsverkauf" bezeichnet einen Prozess in den Finanzmärkten, bei dem ein Kreditgeber (Gläubiger) seine Forderungen gegenüber Kreditnehmern (Schuldnern) an einen Dritten (Käufer) verkauft und dadurch seine eigenen Risiken reduziert.

Diese Praxis, auch als Debt Securitization bekannt, ermöglicht es den Kreditgebern, ihre Forderungen in finanziell handelbare Wertpapiere umzuwandeln. Ein Forderungsverkauf kann auf verschiedene Arten umgesetzt werden, am häufigsten jedoch durch die Bildung einer speziellen Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV), die die Forderungen von den Kreditgebern erwirbt. Durch den Verkauf der Forderungen können die Kreditgeber Kapital freisetzen, um neue Kredite zu vergeben, ihre Bilanzrisiken zu reduzieren und ihre Liquidität zu verbessern. Ein wesentlicher Vorteil des Forderungsverkaufs besteht darin, dass die Forderungen gebündelt und als Wertpapiere an Investoren veräußert werden können. Diese Wertpapiere, bekannt als Asset Backed Securities (ABS), repräsentieren einen Anteil der zugrunde liegenden Forderungen und bieten den Investoren regelmäßige Zinszahlungen und möglicherweise auch eine Teilhabe an den Rückzahlungen der Schuldner. Mit einem Durchbruch in der technologischen Entwicklung und der zunehmenden Verwendung von Blockchain-Technologie hat der Forderungsverkauf auch im Bereich der Kryptoassets an Bedeutung gewonnen. Krypto-Asset-Plattformen ermöglichen es den Kreditgebern, ihre digitalen Forderungen gegenüber Kreditnehmern zu tokenisieren und an Investoren zu verkaufen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung und erhöht die Liquidität für Kreditgeber und Investoren. Insgesamt stellt der Forderungsverkauf eine wichtige Finanzierungs- und Risikomanagementstrategie für Kreditgeber dar. Durch die Umwandlung von Forderungen in handelbare Wertpapiere können Kreditgeber ihre Bilanzpositionen optimieren, Risiken streuen und ihre Kapitaleffizienz steigern.
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