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Schaeffler stellt signifikante Stellenstreichungen im Zuge der Vitesco-Fusion in Aussicht

Der fränkische Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler kündigt im Rahmen der bevorstehenden Fusion mit dem Elektroantriebsspezialisten Vitesco mögliche Stellenstreichungen an.

Eulerpool News 30. Sept. 2024, 13:12

Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld sagte in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“, dass die Fusion Personalreduzierungen notwendig machen werde: „Wir brauchen keine zwei Hauptquartiere. Auch bei bestimmten Funktionen sind wir doppelt besetzt. Wir werden also auch ausgewählte Stellen streichen müssen.“ Der Umfang der Stellenstreichungen werde jedoch nicht das Niveau des Mitbewerbers ZF erreichen, der zuletzt den Abbau von 14.000 Stellen angekündigt hatte.

Genaue Angaben zur Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze wollte Rosenfeld noch nicht machen. Schaeffler und Vitesco, die nach der Fusion gemeinsam rund 120.000 Beschäftigte haben werden, erklärten, dass der Großteil der Einsparungen nicht beim Personal anfallen soll. Das fusionierte Unternehmen will vor allem durch Synergien in den Bereichen Entwicklung und Verwaltung Kosten senken.

Rosenfeld betonte, dass über die bereits eingeplanten Einsparungen hinaus noch weitere Reduktionen aufgrund des aktuellen Marktumfelds möglich seien. „Wir prüfen, was sich unabhängig vom Zusammenschluss aus den aktuellen Marktbedingungen ergibt“, sagte er. Der Manager äußerte sich zuversichtlich über die künftigen Wachstumsaussichten im Elektromobilitätsgeschäft des neuen Konzerns. „Die Transformation zur E-Mobilität bleibt der richtige Weg“, erklärte er. Eine Abkehr von den Elektroautos durch die großen Automobilhersteller sei nicht erkennbar: „Unsere Kunden entwickeln keine komplett neuen Generationen an Verbrennungsmotoren.“

Im Industriegeschäft rechnet Schaeffler hingegen mit niedrigeren Gewinnen. Insbesondere das Geschäft mit Lagern für Windkraftanlagen in China, das lange Zeit hohe Margen erzielt hatte, steht unter Druck. „Der Wettbewerb wird härter, aber das bedeutet nicht, dass wir uns aus China zurückziehen werden“, sagte Rosenfeld. Man müsse allerdings in Zukunft mit geringeren Margen rechnen.

Die Fusion mit Vitesco wird in der Branche als strategisch wichtige Entscheidung bewertet, um sich stärker auf die Elektromobilität auszurichten. Vitesco bringt als Spin-off der Continental AG umfassendes Know-how in der Elektromotorentechnologie ein, während Schaeffler über seine Expertise in der traditionellen Antriebstechnologie verfügt. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Position im wachsenden E-Mobilitätsmarkt zu festigen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Die Schaeffler-Aktie legte am Freitag im XETRA-Handel um 4,59 Prozent auf 4,60 Euro zu, nachdem die Ankündigung der Stellenstreichungen und die strategische Ausrichtung auf die Elektromobilität von den Anlegern positiv aufgenommen wurde.

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