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Deutsche Post DHL setzt verstärkt auf Automaten: Ausbau des Netzwerks beschleunigt

Deutsche Post DHL Group verstärkt Einsatz von Automaten – Automatisierung treibt Effizienzsteigerung voran.

Eulerpool News 17. Juni 2024, 10:27

Die Deutsche Post DHL Group treibt den Ausbau ihres Automatennetzwerks weiter voran. Derzeit betreibt das Bonner Unternehmen rund 700 Poststationen, das sind etwa 600 mehr als noch vor einem Jahr, wie das Unternehmen auf Anfrage der dpa mitteilte. Diese Poststationen ermöglichen es Kunden, Pakete abzuholen und abzugeben, Briefmarken zu kaufen sowie Briefe einzuwerfen. Zudem ist eine Videoberatung verfügbar.

Neben den Poststationen betreibt DHL, die im inländischen Briefgeschäft als Deutsche Post auftritt, auch reine Paketstationen, sogenannte Packstationen. Diese ermöglichen ausschließlich die Abgabe und Abholung von Paketen. Aktuell gibt es in Deutschland rund 13.300 solcher Packstationen, was einem Anstieg von einem Drittel im Vergleich zu Juni 2022 entspricht, als es noch 10.000 Packstationen waren.

Ein Unternehmenssprecher betonte die Bedeutung und Beliebtheit der Automaten bei den Kunden: „Wir möchten unser Automaten-Netz auch in Zukunft bedarfsgerecht ausbauen, da sie bei unseren Kunden sehr beliebt sind.“ Ein großer Vorteil der Automaten sei ihre Verfügbarkeit rund um die Uhr, was den Kunden die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten ermögliche.

Der Ausbau der Poststationen könnte künftig weiter an Fahrt gewinnen. Ein neues Postgesetz, das kürzlich den Bundestag passierte und im Juli im Bundesrat final beschlossen werden soll, sieht vor, dass Poststationen als „Universaldienstfilialen“ anerkannt werden. Damit können sie bei der Verpflichtung der Post, ein Mindestfilialnetz von 12.000 Filialen in Deutschland zu betreiben, angerechnet werden. Besonders in Orten mit mehr als 2000 Einwohnern muss mindestens eine Filiale vorhanden sein, und in Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern dürfen diese nicht weiter als zwei Kilometer entfernt sein.

Trotz dieser Vorschrift hatte die Post im Februar Probleme, alle Pflichtstandorte zu besetzen – 125 Standorte blieben unbesetzt. Dies ist vor allem auf den Strukturwandel im ländlichen Raum zurückzuführen, wo oft der letzte Einzelhändler schließt und somit kein Partner für eine Postfiliale mehr vor Ort ist. Mit dem neuen Gesetz können nun auch Automaten zur Erfüllung der Filialnetzpflicht beitragen, sofern es sich um Poststationen handelt, nicht jedoch um Packstationen, da diese keine Brieffunktion bieten.

Eine vollständige Umstellung von bemannten Filialen auf Automaten wird es jedoch nicht geben, da das Verhältnis zwischen Filialen und Automaten angemessen bleiben muss. Die genaue Definition dieses Verhältnisses bleibt jedoch unklar. Die Kommunen haben ein Mitspracherecht und die Bundesnetzagentur muss zustimmen. Es könnte also vorkommen, dass die Post einen Automaten aufstellen will, dieser jedoch nicht auf die Filialnetzpflicht angerechnet wird.

Äußerungen der Bundesnetzagentur deuten jedoch darauf hin, dass der Regulierer dem Bonner Konzern keine größeren Hindernisse in den Weg legen will. Behördenchef Klaus Müller sieht die zunehmende Anzahl von Briefmarken- und Paketautomaten positiv: „Wenn diese Automaten bedienungsfreundlich und nicht dauernd defekt sind, ist das für die Verbraucherinnen und Verbraucher ein Fortschritt, den das Gesetz ermöglicht.“ Die rund um die Uhr verfügbaren Automaten seien eine sinnvolle Ergänzung, vorausgesetzt, sie seien einfach zu bedienen.

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