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Amazon unter Druck – verliert der Cloud-Pionier das KI-Rennen?
Der einstige Innovationsmotor Amazon schwächelt: Während Microsoft und Google mit ihren KI-Initiativen glänzen, tritt der E-Commerce- und Cloud-Gigant 2025 auf der Stelle. Die Aktie bleibt der schwächste Wert unter den Big Techs – und Anleger zweifeln zunehmend an der strategischen Richtung.

Vom Cloud-König zum Sorgenkind
Noch vor wenigen Jahren galt Amazon Web Services (AWS) als unangefochtener Marktführer im Cloudgeschäft. Doch das Wachstum bleibt hinter den Erwartungen zurück: Im zweiten Quartal 2025 legte AWS nur um 17,5 Prozent zu – deutlich weniger als Google Cloud (+32 %) oder Microsoft Azure (+39 %).
Analysten wie Jordan Klein von Mizuho kritisieren die „fehlende Klarheit“ über Amazons KI-Roadmap. Auch CEO Andy Jassy ließ auf der letzten Quartalskonferenz offen, wie Amazon seine Cloud-Sparte auf langfristiges Wachstum ausrichten will.
Engpässe bremsen – Anleger verunsichert
Neben strategischer Unklarheit plagen Amazon auch Lieferengpässe bei Chips und Rechenleistung. Laut Jassy sind sie derzeit die größten Wachstumsbremsen für AWS – eine Situation, die sich erst 2026 entspannen dürfte. Während andere Tech-Giganten von Partnerschaften wie Microsofts Allianz mit OpenAI profitieren, kämpft Amazon noch mit der Umsetzung seiner eigenen KI-Strategie.
Hoffnung durch Anthropic-Partnerschaft
Ganz abgeschrieben ist der Konzern aber nicht. Goldman Sachs und Wells Fargo bleiben optimistisch: Beide rechnen ab 2026 mit einem deutlichen Umsatzschub, getragen durch die Kooperation mit dem KI-Start-up Anthropic, das Amazons Infrastruktur nutzt, um große Sprachmodelle zu trainieren. Analyst Eric Sheridan sieht Amazon weiterhin als „Preferred Large Cap“ unter den Tech-Giganten und hebt das Kursziel auf 275 US-Dollar an.
Zwischen Flaute und Neuanfang
Amazon steht an einem Wendepunkt: Noch zweifeln Investoren an der Fähigkeit des Unternehmens, im KI-Zeitalter mitzuhalten. Doch mit steigender Rechenleistung, wachsender Nachfrage nach Cloud-Kapazitäten und strategischen Partnerschaften könnte 2026 das Jahr des Comebacks werden.
Bis dahin bleibt der Konzern – und seine Aktie – im Wartemodus.







