Ein Updatefehler beim Cybersecurity-Unternehmen CrowdStrike hat am Freitag weltweit massive Computer-Probleme verursacht. Trotz schneller Fehlerbehebung stürzte die CrowdStrike-Aktie zweistellig ab. Analysten bleiben jedoch optimistisch und sehen die aktuelle Schwäche als Kaufgelegenheit.
Eine Sicherheitslösung von CrowdStrike verursachte am Freitag in zahlreichen Ländern erhebliche Störungen, nachdem ein fehlerhaftes Programm-Update eingespielt wurde. Obwohl der Fehler noch am selben Tag behoben wurde, sank die Aktie um 11,1 Prozent und schloss bei 304,96 US-Dollar. Am Montag setzte sich der Abwärtstrend fort, zeitweise fiel die Aktie an der NASDAQ um weitere 12,50 Prozent auf 266,81 US-Dollar.
Trotz des Kursrückgangs raten mehrere Analysten dazu, die Schwächephase der Aktie zum Kauf zu nutzen. Jonathan Ho von der Investmentbank William Blair äußerte sich gelassen und erklärte, dass er und sein Team die aktuelle Schwächephase als Kaufgelegenheit betrachten.
Gregg Moskowitz, Analyst beim Finanzdienstleister Mizuho, betonte, dass der Vorfall wahrscheinlich keinen dauerhaften Schaden für CrowdStrike anrichten werde. Er verwies darauf, dass CrowdStrike vermutlich nicht vertraglich haftbar gemacht werden könne und eventuell betroffenen Kunden Preisnachlässe anbieten könnte. Moskowitz bleibt weiterhin optimistisch für die Aktie und bezeichnete den jüngsten Druck als verständlich, insbesondere angesichts der bisherigen Outperformance des Titels. Die CrowdStrike-Aktie hatte seit Jahresbeginn bis Donnerstag um rund 34,36 Prozent zugelegt.
Jordan Klein, ebenfalls Analyst bei Mizuho, sieht in der aktuellen Situation eine gute Kaufgelegenheit. Er glaubt, dass CrowdStrike trotz des ungünstigen Zeitpunkts – kurz vor Quartalsende, wo traditionell viele Deals abgeschlossen werden – nur ein begrenztes Risiko von Marktanteilsverlusten hat. Entscheidend sei, dass der Vorfall nicht durch einen Hack, sondern durch ein fehlgeschlagenes Update verursacht wurde. CrowdStrike-Chef George Kurtz betonte auf der Plattform X, dass es sich nicht um einen Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff handelte, was die langfristige Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens in puncto Cybersicherheit untermauert.
Einige Analysten bleiben jedoch vorsichtig. Saket Kalia von Barclays ist der Meinung, dass CrowdStrike den Vorfall überstehen werde, da das Unternehmen eine dominierende Marktstellung habe. Dennoch glaubt er, dass dies etwas Zeit in Anspruch nehmen könnte. Kalia verweist darauf, dass auch andere große Technologieunternehmen wie Microsoft oder Amazon nach ähnlichen Ausfällen wieder stark zurückgekommen sind.
Ein wichtiger Punkt für die zukünftige Entwicklung von CrowdStrike könnte die nächste Bilanzvorlage sein, deren Termin noch nicht feststeht. Mizuho-Analyst Klein betonte, dass das Unternehmen einen Quartalsbericht liefern müsse, der die Erwartungen übertrifft und die Ziele anhebt, um das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen.
Die aktuellen Ereignisse zeigen, dass technologische Fehler auch bei führenden Cybersecurity-Unternehmen erhebliche Auswirkungen haben können. Dennoch bleiben Experten zuversichtlich, dass CrowdStrike die Krise meistern und langfristig gestärkt aus ihr hervorgehen wird.