Der Halbleiterkonzern Infineon erhöht angesichts des steigenden Energiebedarfs in Rechenzentren die Leistungsfähigkeit von Netzteilen für Server deutlich. Ziel ist es, vom wachsenden Geschäft mit Servern zu profitieren, die für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz geeignet sind.
Infineon plant, durch den kombinierten Einsatz der Halbleitermaterialien Silizium, Siliziumkarbid und Galliumnitrid die Leistung von sogenannten Power-Supply-Units (PSU) auf bis zu 12 Kilowatt (kW) zu verbessern, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Derzeit sind PSU mit 3 und 3,3 kW verfügbar. Den Marktstart für ein Netzteil mit 8 Kilowatt Leistung kündigte Infineon für das erste Quartal 2025 an.
Insbesondere der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird bei Servern den Energiebedarf antreiben. Hochleistungs-Grafikprozessoren verbrauchen derzeit bis zu 1 Kilowatt Strom pro Chip. Infineon erwartet, dass sich dieser Wert bis zum Ende des Jahrzehnts verdoppeln wird.
Der Konzern rechnet infolgedessen mit deutlich steigenden Umsätzen im Geschäft mit KI-Servern. Netzteile sind dabei nur eine Komponente. In einer Präsentation sprach Infineon von potenziellen Umsätzen zwischen 850 und 1.800 Dollar pro KI-Server. In konventionellen Servern können Infineon-Bauteile für weniger als 100 Dollar stecken.
Die Infineon-Aktie fiel via XETRA zwischenzeitlich um 1,14 Prozent auf 37,64 Euro.