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Deutsche Telekom setzt weiterhin auf T-Mobile US: Wachstum und Profitabilität im Fokus
Die Deutsche Telekom setzt weiterhin stark auf T-Mobile US und plant durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie Dividendensteigerungen.
Die Deutsche Telekom vertraut auch in den kommenden Jahren stark auf den Erfolg ihrer Tochtergesellschaft T-Mobile US. Der Konzernchef Tim Höttges kündigte an, dass die amerikanische Tochter maßgeblich zum Wachstum und operativen Gewinn beitragen wird. Um die Kosten weiter zu senken, plant die Telekom einen verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Maßnahmen sollen die Effizienz in Bereichen wie Kundenservice, Netzbetrieb und Rechenzentren erhöhen.
Aktien der Deutschen Telekom reagierten positiv auf die Ankündigungen. Kurz nach Handelsbeginn am Donnerstag erreichten die Papiere mit 27,20 Euro den höchsten Stand seit 2001 und stiegen insgesamt um 1,68 Prozent. Dies reflektiert das Vertrauen der Anleger in die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die starke Performance von T-Mobile US, an der die Telekom mehr als die Hälfte beteiligt ist. Mit einer Beteiligung von 50,4 Prozent an T-Mobile US, deren aktueller Wert rund 114 Milliarden Euro beträgt, trägt die amerikanische Tochter etwa 85 Prozent zur gesamten Marktkapitalisierung der Deutschen Telekom bei.
Neben den positiven Aussichten auf dem US-Markt, verspricht die Deutsche Telekom ihren Aktionären eine höhere Dividende. Die Dividende soll von 77 Cent im Vorjahr auf 90 Cent je Aktie für 2024 steigen. Zusätzlich wurden Aktienrückkäufe von bis zu zwei Milliarden Euro für das Jahr 2025 angekündigt. Diese Maßnahmen unterstreichen die Absicht des Konzerns, den Aktionären Mehrwert zu bieten und gleichzeitig die finanzielle Stabilität zu sichern.
Die langfristigen Wachstumsprognosen der Telekom sind vielversprechend. Der Konzern rechnet bis 2027 mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzplus von vier Prozent konzernweit. Ohne das US-Geschäft wäre ein Wachstum von lediglich 2,5 bis drei Prozent pro Jahr zu erwarten. Der operative Gewinn soll inklusive der wichtigsten Sparte im Durchschnitt um vier bis sechs Prozent steigen, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA AL) ohne das US-Geschäft um drei bis vier Prozent wächst. Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow AL) soll bis 2027 rund 21 Milliarden Euro erreichen.
Um diese Ziele zu erreichen, setzt die Telekom verstärkt auf den Einsatz von KI. Prozesse im Kundenservice sollen automatisiert und der Betrieb von Netzen und Rechenzentren optimiert werden. Kunden sollen vermehrt über die App und KI-gestützte Messenger-Dienste Unterstützung erhalten, wodurch Anfragen schneller bearbeitet werden können. Zusätzlich plant Finanzchef Christian Illek eine kontinuierliche Reduktion des Personalbestands, um Einsparungen von insgesamt 700 Millionen Euro durch den Einsatz von KI zu realisieren.
Neben den Maßnahmen zur Kostensenkung investiert die Deutsche Telekom weiterhin in den Ausbau von Glasfaser und 5G in Deutschland. Bis 2027 will Deutschlandchef Srini Gopalan die Marke von einer Million FTTH-Neukunden knacken und nahezu alle deutschen Haushalte mit dem Mobilfunkstandard 5G versorgen. Diese Investitionen sollen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken und die digitale Infrastruktur weiter ausbauen.
Analysten loben die ambitionierten Ziele der Telekom. JPMorgan-Analyst Akhil Dattani betonte, dass der Kapitalmarkttag die attraktive Wachstums- und Ertragsstory des Konzerns unterstreiche. Andrew Lee von Goldman Sachs sieht zusätzliches Potenzial, die Konsensprognosen weiter zu verbessern.