Der fränkische Autozulieferer Dr. Schneider wird nach Indien verkauft: Der indische Autoteile-Hersteller Samvardhana Motherson International (SMIL) hat den Hersteller von Innenraum-Komponenten am Montag für 118,3 Millionen Euro gekauft.

Das Familienunternehmen aus Kronach, dessen Umsatz bei 451 Millionen Euro lag, hatte im September Insolvenz angemeldet, als dem Unternehmen nach Angaben des Insolvenzverwalters Joachim Exner mitten in der Sanierung das Geld ausgegangen war. Coronabedingt hatten sich die Abrufe der Autobauer schwankend entwickelt, wodurch sich Umsatz im Vergleich zu 2019 um 13 Prozent reduzierte.

SMIL-Chef Vivek Chaand Sehgal sieht bei dem Kauf viele Synergien und Potenziale, vor allem in Forschung und Entwicklung: „Wir glauben, dass wir dieses Geschäft drehen können.“ Dr. Schneider, 1927 als Zigarrenfabrik gegründet, beliefert die meisten großen Autobauer mit Belüftungssystemen, Verkleidungen, Mittelkonsolen und anderen Ablagen im Autoinnenraum. In Deutschland ist Samvardhana Motherson schon länger als Autozulieferer tätig. Unter anderem gehört ihnen die ehemalige Peguform aus Bötzingen bei Freiburg sowie der früher als Schefenacker firmierende Rückspiegel-Hersteller Reflectec aus Stuttgart.