Trump droht Russland und beleidigt Medwedjew

Vor versammelter Militärführung prahlte der US-Präsident in Quantico mit Amerikas Atom-U-Boot-Flotte, attackierte Russlands Ex-Staatschef Dmitri Medwedjew und forderte erneut den Friedensnobelpreis – für die Vereinigten Staaten.

5.10.2025, 07:00
Eulerpool News 5. Okt. 2025, 07:00

US-Präsident Donald Trump hat bei einer Rede vor Hunderten Generälen und Admirälen im US-Marinekommando Quantico die militärische Stärke der USA demonstrativ in den Mittelpunkt gestellt – und dabei Russland scharf attackiert. Hintergrund war eine Auseinandersetzung mit Ex-Präsident Dmitri Medwedjew über Trumps Ultimatum für einen Friedensschluss in der Ukraine. Medwedjew hatte damals vor einer Eskalation und einer möglichen „nuklearen Antwort“ gewarnt.

Atom-U-Boote als Machtdemonstration

Trump erklärte nun, die USA hätten im August ein Atom-U-Boot „vor die russische Küste“ geschickt, um Stärke zu zeigen. „Wir wurden ein bisschen bedroht“, sagte er. Über ein zweites U-Boot, das er damals angedeutet hatte, wolle er sich „nicht äußern“. Die Botschaft war dennoch klar: „Unsere U-Boote sind nicht zu finden – ihre finden wir leicht“, prahlte Trump und betonte, Amerika sei Russland und China „25 Jahre voraus“.

Ohne Medwedjews Namen zu nennen, sprach Trump von einer „wirklich dummen Person“, die das Wort „nuklear“ verwendet habe. „Ich nenne es das N-Wort. Es gibt zwei N-Wörter, und man darf keines davon benutzen“, erklärte er provokant.

Friedensnobelpreis für Amerika

Neben martialischen Tönen nutzte Trump die Bühne auch für Selbstlob. Er fordere nicht den Friedensnobelpreis für sich selbst, sagte er, „aber für die Vereinigten Staaten“. Alles andere wäre „eine Beleidigung“. Stattdessen werde der Preis „irgendeinem Typen gegeben, der nichts gemacht hat“ – oder einem Autor, „der ein Buch über meine Denkweise geschrieben hat“.

Trump verwies dabei erneut auf Konflikte, die er nach eigener Darstellung beendet habe – etwa zwischen Indien und Pakistan, Serbien und Kosovo oder Ägypten und Äthiopien. Israels Premier Benjamin Netanjahu hatte ihn bereits für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen – als Anerkennung seiner Rolle bei den Vermittlungsversuchen im Gazakrieg.

Politische Botschaft mit Wahlkampfcharakter

Das hochkarätig besetzte Treffen in Quantico, zu dem Verteidigungsminister Pete Hegseth die gesamte US-Militärführung eingeladen hatte, sorgte im Vorfeld für Spekulationen. Viele der anwesenden Offiziere reisten aus Einsatzgebieten im Nahen Osten an. Trumps Rede war nicht nur ein Signal der Stärke an Moskau, sondern auch ein innenpolitisches Statement: Als oberster Befehlshaber inszenierte er sich einmal mehr als kompromissloser Verteidiger amerikanischer Macht – und als „Friedensstifter“, der für seine Taten bisher nicht angemessen gewürdigt wurde.

Der Schlagabtausch mit Medwedjew zeigt, wie stark persönliche Angriffe und Provokationen die US-Außenpolitik unter Trump weiterhin prägen – und wie dünn der Grat zwischen Abschreckung und Eskalation geworden ist.

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