Im seit Jahren schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China haben beide Seiten erstmals eine konkrete Einigung erzielt. US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer sprach am Sonntag in Genf von einem „Durchbruch“, der dazu beitragen werde, das zuletzt auf 1,2 Billionen Dollar angewachsene US-Handelsdefizit im Warenverkehr substanziell zu reduzieren. Details des Abkommens sollen laut US-Finanzminister Scott Bessent am Montag veröffentlicht werden.
Zwei Tage lang hatten hochrangige Delegationen beider Länder unter der Leitung von Bessent und Chinas Vizepremier He Lifeng in Genf hinter verschlossenen Türen verhandelt. Der Ort des Treffens – die Residenz des Schweizer UN-Botschafters mit Blick auf den Genfer See – war bewusst gewählt worden: neutral, abgeschirmt und symbolisch auf Ausgleich bedacht.
Die Gespräche verliefen offenbar konstruktiver als erwartet. Greer betonte die Geschwindigkeit der Einigung: „Das zeigt, dass die Differenzen womöglich weniger tief waren als befürchtet.“ Chinas Chefunterhändler He Lifeng sprach von einem „wichtigen Schritt zur Überwindung der Gegensätze“. Beide Seiten einigten sich auf die Einrichtung eines festen Konsultationsmechanismus für künftige Handelsfragen.
Die Märkte hatten dem Treffen mit Spannung entgegengesehen. Hintergrund ist eine Serie massiver US-Zollerhöhungen unter Präsident Donald Trump, die zeitweise bis zu 145 Prozent betrugen und global zu Kursverlusten führten. Erst am Freitag hatte Trump sich offen für einen Kompromiss gezeigt und erklärt, Zölle von 80 Prozent auf chinesische Waren seien „richtig“ – ein Signal zur Verhandlungsbereitschaft.
Trump selbst zeigte sich nach dem Treffen zufrieden: „Ein sehr gutes Treffen mit China heute in der Schweiz. Vieles vereinbart.“ Ziel sei es, China stärker für US-Unternehmen zu öffnen. Laut Kevin Hassett, Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats, habe Peking ein starkes Interesse signalisiert, die Beziehungen zu stabilisieren und künftig enger mit Washington zusammenzuarbeiten.
Nach dem kürzlich geschlossenen bilateralen Abkommen mit Großbritannien könnte der Deal mit China der nächste Baustein einer breiteren Handelsstrategie der USA sein. Das Volumen des Handels mit China übertrifft alle anderen bilateralen Beziehungen und ist damit für die globale Wirtschaft von zentraler Bedeutung.







