Pharma

Roche-Tochter Genentech erweitert Brustkrebs-Portfolio durch Übernahme von Regor Pharmaceuticals

Die Roche-Tochter Genentech hat mit der Akquisition von Regor neue Kandidaten für die Behandlung von Brustkrebs gefunden.

Eulerpool News 1. Okt. 2024, 09:11

Genentech, eine Tochtergesellschaft des Schweizer Pharmakonzerns Roche, hat die Übernahme des Biotechnologieunternehmens Regor Pharmaceuticals angekündigt und sich damit neue vielversprechende Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von Brustkrebs gesichert. Die Transaktion umfasst eine Vorauszahlung von 850 Millionen US-Dollar sowie mögliche weitere Meilensteinzahlungen, wie Genentech am Montag bekanntgab.

Mit dem Kaufvertrag erwirbt Genentech Regors Portfolio an sogenannten CDK-Inhibitoren der nächsten Generation, die in der Onkologie zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden sollen. Regor wird die laufenden Phase-I-Studien im Rahmen der Vereinbarung bis zu deren Abschluss weiterführen, bevor das Unternehmen vollständig in die Roche-Gruppe integriert wird. Der Abschluss der geplanten Transaktion wird für das vierte Quartal 2024 erwartet.

Der Zukauf unterstreicht Roches strategischen Fokus auf Onkologie und andere Kernbereiche, zu denen neben Neurologie, Immunologie und Augenheilkunde auch Stoffwechselkrankheiten (CVRM) gehören. Innerhalb dieser fünf Therapiegebiete hat der Pharmakonzern aus Basel insgesamt elf Indikationen als strategische Prioritäten definiert.

Seit dem Amtsantritt von CEO Thomas Schinecker vor etwa anderthalb Jahren hat Roche ein Viertel der Projekte in seiner Pipeline eingestellt und die Forschungsaktivitäten neu ausgerichtet. Schinecker, der bereits bei der Präsentation der Halbjahreszahlen auf eine stärkere Fokussierung hinwies, setzt damit auf eine gezielte Konzentration der Ressourcen, um die Effizienz in der Forschung und Entwicklung zu steigern.

Im Rahmen dieser Neuausrichtung wird Roche die Diagnostik- und Pharmasparte in drei der fünf Therapiegebiete enger verzahnen. Dazu zählen der Bereich CVRM, der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen umfasst, sowie die Krebsforschung und Neurologie. Die Zusammenarbeit soll die Effizienz der Forschung erhöhen und die Markteinführung neuer Wirkstoffkandidaten beschleunigen.

Roche strebt an, die Entwicklungszyklen um 40 Prozent zu verkürzen und die Kosten für neue Kandidaten, die es bis zur Marktreife schaffen, um 20 Prozent zu senken. Von der Entdeckung eines Wirkstoffs bis zur Zulassung vergehen in der Regel 10 bis 15 Jahre. Das Risiko des Scheiterns bleibt jedoch hoch, da rund 90 Prozent der Wirkstoffkandidaten im Laufe der klinischen Entwicklung nicht den gewünschten Erfolg erzielen.

Die strategische Entscheidung, sich stärker auf wenige Therapiegebiete zu konzentrieren, kommt zu einem Zeitpunkt, in dem Roche seine Position im globalen Markt festigen will. Mit der Übernahme von Regor Pharmaceuticals und der Stärkung des Brustkrebsportfolios hofft das Unternehmen, seine Führungsposition in der Onkologie weiter auszubauen.

An der Schweizer Börse notierte die Roche-Aktie am Montag zwischenzeitlich 0,07 Prozent tiefer bei 291,80 Franken.

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