Pharma

Roche enttäuscht mit neuen GLP-1-Medikamenten: Nebenwirkungen verunsichern Investoren

Roche hat Investoren mit starken Nebenwirkungen seiner neuen GLP-1-Medikamente enttäuscht, was die Herausforderungen im milliardenschweren Markt für Adipositas-Behandlungen verdeutlicht.

Eulerpool News 16. Sept. 2024, 15:21

Roche hatte zu Jahresbeginn mit ersten Studienergebnissen seiner neuen Adipositas-Behandlungen Hoffnungen geweckt und war auf dem Weg, einen potenziellen Blockbuster im milliardenschweren GLP-1-Markt zu etablieren. Doch jüngste Berichte über starke Nebenwirkungen haben die Erwartungen gedämpft und die Investoren verunsichert.

Am Montag stürzte die Roche-Aktie um vier Prozent ab, nachdem bekannt wurde, dass 75 Prozent der Patienten, die die höchste Dosis der neuen Injektion CT-388 erhielten, unter starkem Erbrechen litten. Am Donnerstag folgte ein weiterer Rückschlag: Die Aktien fielen erneut um fünf Prozent, nachdem ähnliche Daten für das orale Abnehmmedikament des Unternehmens veröffentlicht wurden.

Diese Reaktionen verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich Pharmaunternehmen stellen müssen, um in den stark wachsenden GLP-1-Markt vorzudringen, der derzeit von Novo Nordisk und Eli Lilly dominiert wird. Die Medikamente, die die Wirkung des Darmhormons GLP-1 nachahmen und so den Blutzuckerspiegel senken und den Appetit reduzieren, gelten als effektives Mittel zur Gewichtsreduktion. Laut Goldman Sachs könnte der Markt bis 2030 ein Volumen von 130 Milliarden Dollar erreichen.

Jedoch bringen diese Medikamente auch erhebliche Nebenwirkungen mit sich, darunter Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung, insbesondere bei hohen Dosierungen. Diese Tatsache stellte auch Roche vor Herausforderungen. Experten wie Citigroup-Analyst Peter Verdult kritisierten, dass Roche die anfänglichen Ergebnisse zu hoch gelobt habe: „Sie haben sich selbst für diesen Fall aufgestellt.“

Trotz der Rückschläge verteidigte Manu Chakravarthy, Leiter der Stoffwechselproduktentwicklung bei Roche, die Studien. Die Nebenwirkungen entsprächen denen anderer GLP-1-Medikamente, und künftige Anwender würden nicht mit solch hohen Dosen behandelt werden.

Auf der Diabetes-Konferenz in Madrid, bei der die Daten vorgestellt wurden, war GLP-1 ein dominierendes Thema. Rund zehn Prozent der präsentierten Forschungsarbeiten befassten sich mit diesen Medikamenten, was das enorme Interesse an dieser Medikamentenklasse zeigt. Unternehmen wie Eli Lilly und Novo Nordisk bleiben jedoch Marktführer, während Roche und andere Pharmaunternehmen weiterhin mit Nebenwirkungen und der Komplexität dieser neuen Medikamente zu kämpfen haben.

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