Pharma

Pfizer, GSK, Sanofi: Pharmariesen vor Gericht wegen Zantac

Mehrere Pharmakonzerne wegen möglicher Krebsrisiken von Zantac in den USA vor Gericht – Milliardenrisiken drohen.

Eulerpool News 3. Juni 2024, 10:28

Mehrere große Pharmakonzerne müssen sich wegen möglicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac in den USA vor Gericht verantworten. Etwa 75.000 Verbraucher haben im US-Bundesstaat Delaware Klage gegen die ehemaligen Hersteller des Mittels gegen Sodbrennen erhoben. Zu den beklagten Unternehmen gehören Pfizer aus den USA, GlaxoSmithKline aus Großbritannien, Sanofi aus Frankreich und Boehringer Ingelheim aus Deutschland.

Die Richterin des Berufungsgerichts kam am Freitagnachmittag (Ortszeit) zu dem Schluss, dass die Kläger nicht auf fehlerhafte wissenschaftliche Angaben berufen. Diese Entscheidung gilt als schwerer Schlag für Pfizer und andere frühere Hersteller von Zantac. Sie hatten gehofft, Richterin Vivian Medinilla würde dem Beispiel eines Bundesrichters aus Florida folgen, der die Krebsnachweise im Jahr 2022 als unzuverlässig zurückgewiesen hatte. Richter in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Illinois hatten hingegen einen Großteil derselben Beweise anerkannt.

GSK und Pfizer kündigten an, gegen die Entscheidung des Gerichts in Delaware in Berufung zu gehen. Sanofi sieht sich mit etwa 25.000 Klagen in Delaware konfrontiert, hält sie jedoch nach eigenen Angaben nicht für prozesswürdig. Boehringer Ingelheim reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Bloomberg.

Die Entscheidung des Gerichts in Delaware könnte erhebliche Auswirkungen auf die Pharmakonzerne haben. Die Kläger werfen den Herstellern vor, dass Zantac krebserregende Substanzen enthält und dass sie über die Risiken des Medikaments nicht ausreichend informiert wurden.

Diese Entwicklungen markieren einen bedeutenden Moment im langwierigen Rechtsstreit um Zantac, der die Pharmaindustrie weiterhin in Atem hält.

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