Brian Thompson, CEO der UnitedHealthcare-Sparte des US-Gesundheitskonzerns UnitedHealth Group, wurde am Mittwochmorgen in Manhattan erschossen. Der 50-jährige Manager wurde vor dem New York Hilton Midtown in einer mutmaßlich „gezielten, vorgeplanten Attacke“ tödlich verletzt, wie die New Yorker Polizei (NYPD) mitteilte.

Die Tat ereignete sich gegen 6:48 Uhr, als Thompson vor dem Hotel ankam, um an einer Investorenveranstaltung teilzunehmen. Laut Polizei wurde er von hinten mit mehreren Schüssen getroffen, die aus einer Waffe mit Schalldämpfer abgefeuert wurden. Die Schüsse trafen ihn in den Rücken und das Bein. Thompson wurde ins Mount Sinai Hospital gebracht, wo er kurz nach 7 Uhr für tot erklärt wurde.

Polizeikommissarin Jessica Tisch erklärte, dass der Täter offenbar minutenlang auf Thompson gewartet hatte. „Jeder Hinweis deutet darauf hin, dass es sich um einen gezielten Angriff handelte“, sagte sie. Der Verdächtige, ein hellhäutiger Mann mit einem auffälligen grauen Rucksack, floh zunächst zu Fuß und dann mit einem E-Bike. Das NYPD sucht mit Hochdruck nach dem Täter und setzt dabei auch auf GPS-Daten des Fluchtfahrrads. Hinweise, die zur Ergreifung führen, werden mit bis zu 10.000 US-Dollar belohnt.

UnitedHealth zeigte sich erschüttert: „Wir sind tief traurig und schockiert über den Verlust unseres geschätzten Kollegen und Freundes Brian Thompson“, hieß es in einer Stellungnahme. Die für 8 Uhr geplante Investorenveranstaltung wurde nach Beginn abgebrochen. Konzernchef Andrew Witty erklärte: „Wir haben es mit einer ernsten Situation zu tun und müssen das Event vorzeitig beenden.“

Brian Thompson, der seit 2004 bei UnitedHealth tätig war, hatte maßgeblich zur Entwicklung der größten Krankenversicherung der USA beigetragen. UnitedHealthcare erzielte im vergangenen Jahr 75 Prozent des Umsatzes der Muttergesellschaft, die mit 566 Milliarden US-Dollar bewertet wird und 2023 Einnahmen von fast 372 Milliarden US-Dollar generierte.

Minnesotas Senatorin Amy Klobuchar nannte den Vorfall „einen schockierenden und entsetzlichen Gewaltakt“. Die Polizei erklärte, dass die geplante Weihnachtsbaumbeleuchtung am Rockefeller Center am Abend wie vorgesehen stattfinden werde, begleitet von erhöhter Polizeipräsenz.