Panasonic streicht über 10.000 Stellen – Fokus verschiebt sich auf Energie- und Servicegeschäft

Panasonic baut über 10.000 Stellen ab, um die operative Marge zu steigern und strategisch umzusteuern.

Eulerpool News 9. Mai 2025, 17:43

Panasonic streicht weltweit rund vier Prozent seiner Belegschaft – über 10.000 Stellen entfallen, etwa die Hälfte davon in Japan. Das Unternehmen kündigte an, Vertriebs- und Verwaltungsstrukturen zu straffen, einzelne Standorte zu schließen und damit seine Kostenbasis deutlich zu senken. Ziel ist es, das operative Ergebnis bis Ende März 2026 um mindestens 150 Milliarden Yen (rund 917 Millionen Euro) zu verbessern.

Die Stellenstreichungen erfolgen vor allem im Rahmen eines großangelegten Konzernumbaus. Bereits Ende 2023 hatte Panasonic weite Teile seines traditionellen Autozuliefergeschäfts – darunter Displays und Innenraumkomponenten – an den US-Finanzinvestor Apollo verkauft. Nun soll der Konzernschwerpunkt noch stärker auf wachstumsstärkere Segmente wie Energieservices für Rechenzentren, industrielle Softwarelösungen und Automatisierung verlagert werden.

Auch die Gerätesparte, in der die Produktion von Batterien für Elektroautos angesiedelt ist, steht unter Ertragsdruck. Panasonic beliefert unter anderem Tesla mit Batteriezellen und ist in mehreren Joint Ventures im Bereich E-Mobility aktiv. Dennoch bleibt die Profitabilität hinter den Erwartungen zurück. Die angekündigte Effizienzoffensive zielt daher nicht nur auf Kostensenkung, sondern auch auf eine bessere Kapitalallokation innerhalb des Konzerns.

Laut Unternehmensangaben sollen betroffene Beschäftigte in Japan vorrangig über Vorruhestandsprogramme ausscheiden. Außerhalb Japans, wo der Großteil der Service- und Technologiesegmente angesiedelt ist, laufen ebenfalls Standortanpassungen – allerdings differenzierter nach Markt- und Projektstruktur.

Panasonic beschäftigt aktuell weltweit mehr als 200.000 Menschen. Der Umbau markiert den tiefgreifendsten Personalabbau seit der Restrukturierung Anfang der 2010er-Jahre und unterstreicht den Strategiewechsel weg vom klassischen Elektronikhersteller hin zu einem technologiegetriebenen B2B-Dienstleister.

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