Nemetschek-Aktie stürzt trotz Umsatzwachstum: Deutlich geringerer Gewinn für Software-Riesen - Jahresprognose bleibt unverändert
Nemetschek hat im zweiten Quartal den Umsatz leicht gesteigert, beim Ergebnis aber Abstriche hinnehmen müssen

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AboNemetschek hat im zweiten Quartal des Jahres trotz eines leichten Umsatzanstiegs Abstriche beim Ergebnis hinnehmen müssen.
Dennoch zeigt sich CEO Yves Padrines laut Mitteilung insgesamt zufrieden mit der Entwicklung: „Auch wenn das Marktumfeld für die Bauindustrie in Europa anspruchsvoller geworden und wir gerade mitten in der Umstellung unseres Geschäftsmodells sind, liegen wir nach dem ersten Halbjahr auf Plan“. Konzernumsatz und EBITDA liegen währungsbereinigt bei knapp 208 Millionen Euro und 56 Millionen Euro. Diesentspricht einer Abnahme der EBITDA-Marge von 33,6 auf 27,0 Prozent. Der Jahresüberschuss sank um 29 Prozent auf 32,8 Millionen Euro, je Aktie waren es 0,28 Euro.
Die Analysten hätten Nemetschek mehr Gewinn zugetraut.
Dennoch bestätigte Nemetschek den Ausblick für das Gesamtjahr. Neben Lizenzverkäufen soll es um Subskriptions-Modelle gehen. Der Umsatz soll deshalb wie geplant um 4 bis 6 Prozent auf konstanter Währungsbasis steigen und 2023 bei über 25 Prozent liegen. Außerdem sollen dann die jährlich wiederkehrenden Umsätze über 75 Prozent betragen, während die EBITDA-Marge zwischen 28 und 30 Prozent liegen sollte.
Die Einstufung der Nemetschek-Aktien durch die Baader Bank wurde auf "Reduce" mit einem Kursziel von 73 Euro belassen. Der Quartalsbericht sei den Erwartungen entsprochen, obgleich die Profitabilität niedriger als erwartet ausgefallen sei, schrieb Analyst Knut Woller Montagmorgen. Doch die Enttäuschung schlägt sich auch an der Börse nieder: Die Nemetschek-Aktien brachen am Montagvormittag um 2,90 Prozent auf 63,58 Euro ein und bildeten das MDAX-Ende. Zwischenzeitlich waren sie sogar um fast fünf Prozent gefallen.
Handel und Analysten monierten die Profitabilität des Konzerns in einem schwierigen Marktumfeld. Für den Experten Andreas Wolf von Warburg Research war das zweite Quartal erwartungsgemäß vom Wechsel Nemetscheks in das Abo-Modell geprägt. Trotz des Kursrutschs blieben die Papiere in ihrem Seitwärtskorridor zwischen 63 Euro und ca. 67 Euro, mit der 21-Tage-Durschschnittellinie als Untergrenze.