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Signal aus Tokio belebt US-Anleihemärkte – Dollar legt deutlich zu

Japans angedeutete Kürzung bei Staatsanleihen stärkt US-Treasuries und treibt Dollar sowie Aktienmärkte nach oben.

Eulerpool News 28. Mai 2025, 11:33

Ein möglicher Kurswechsel des japanischen Finanzministeriums beim staatlichen Anleihevolumen hat am Dienstag die Renditen langfristiger US-Staatsanleihen unter Druck gesetzt und dem Dollar Auftrieb verliehen. Die Rendite der 30-jährigen US-Treasuries fiel um sechs Basispunkte auf unter fünf Prozent, während der Dollar um 0,3 % zulegte – der stärkste Tagesanstieg seit über zwei Wochen. Parallel zogen die Futures auf den S&P 500 um 1,6 % an.

Hintergrund der Marktdynamik ist ein Bericht von Bloomberg News, wonach Tokio bei Investoren Meinungen zur angemessenen Emissionshöhe neuer Schuldtitel eingeholt hat. Die Initiative wird als Signal verstanden, die Bondmärkte nach Monaten steigender Renditen und schwacher Nachfrage zu beruhigen.

Michael Brown von Pepperstone Group ordnet ein: „Ein geringeres Angebot japanischer Staatsanleihen könnte Investoren Richtung US-Treasuries treiben – insbesondere bei langen Laufzeiten.“ Japans 40-jährige Anleihe reagierte prompt: Die Rendite sank um rund 25 Basispunkte.

Auch in Europa profitierten Anleihemärkte. Die französische Inflationsrate blieb im Mai unter den Erwartungen, was europäische Rentenpapiere ebenfalls stützte. Der Stoxx Europe 600 legte in der Breite um 0,5 % zu.

US-Treasuries standen zuletzt wegen wachsender fiskalischer Risiken unter Druck. Die Kombination aus Donald Trumps Steuerpolitik, einem Ratingausblick von Moody’s und dem steigenden Haushaltsdefizit hatte Marktteilnehmer verunsichert. Zudem hatte der Dollar angesichts globaler Reallokationen über sieben Prozent gegenüber einem Währungskorb eingebüßt – eine Folge der wachsenden Skepsis gegenüber US-Anlagen.

Kenneth Broux von der Société Générale sieht die Dollar-Erholung nur als Momentaufnahme: „Trumps Eskalations- und Rückzugsrhythmus bei Zöllen untergräbt das Vertrauen der Investoren. Die Kapitalumschichtung aus US-Assets ist ein längerfristiger Prozess.“

Für kurzfristige Entspannung sorgte jedoch die Nachricht, dass Trump die angedrohten 50 % Zölle auf EU-Importe vorerst aussetzt. Aktien reagierten entsprechend: Trump Media & Technology legte nach Berichten über eine geplante Krypto-Finanzierungsrunde 11 % zu. United States Steel profitierte erneut von der angekündigten Partnerschaft mit Japans Nippon Steel und setzte den Kurssprung vom Freitag fort.

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