Fed senkt geplante Kapitalanforderungen für Großbanken nach massivem Druck

Die Federal Reserve hat ihre geplanten Kapitalanforderungen für Großbanken nach intensiver Kritik deutlich gesenkt.

11.9.2024, 13:12
Eulerpool News 11. Sept. 2024, 13:12

Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihre Pläne zur Erhöhung der Kapitalanforderungen für die größten Banken des Landes deutlich reduziert. Die ursprünglich im Sommer vorgeschlagene Anhebung um 19 % wurde auf 9 % gesenkt. Damit reagierte die Fed auf den Druck von Wall Street und der Politik, die das ursprüngliche Vorhaben stark kritisiert hatten.

Michael Barr, der oberste Bankenregulierer der Fed, stellte am Dienstag die überarbeiteten Regeln vor. Diese betreffen nun vor allem Banken mit Vermögenswerten von mehr als 250 Mrd. US-Dollar. Ursprünglich sollten die Vorschriften für Institute mit einem Vermögen von über 100 Mrd. US-Dollar gelten. Die überarbeiteten Regeln gelten als Erfolg für die Bankenlobby, die zuvor intensiv gegen die strengen Vorschläge mobilisiert hatte.
Der ursprüngliche Vorschlag wurde nach den Bankenpleiten von 2023, darunter Silicon Valley Bank und First Republic, eingeführt. Barr betonte, dass der konservative Ansatz der ersten Version der Vorschläge nun nach intensiver Rückmeldung angepasst wurde. Trotz der Lockerung der Vorschriften kritisierte die US-Senatorin Elizabeth Warren die Änderungen als „Geschenk an Wall Street“, das das Risiko einer zukünftigen Finanzkrise erhöhen könnte.

Die überarbeiteten Vorschriften berücksichtigen weiterhin betriebliche Risiken, schließen jedoch große Bereiche der nicht-kreditbasierten Geschäfte, wie das Vermögensmanagement, aus, was den Kapitalbedarf der Banken deutlich reduziert. Auch Anforderungen im Zusammenhang mit Hypotheken und der Eigenkapitalfinanzierung wurden gelockert.
Die Banken, insbesondere die acht größten US-Banken, hatten argumentiert, dass die verschärften Kapitalvorschriften das Kreditgeschäft einschränken und sich negativ auf die Wirtschaft auswirken könnten. Kritiker aus beiden politischen Lagern warnten davor, dass die strengeren Vorschriften den Zugang zu Hypotheken erschweren und das Wirtschaftswachstum bremsen könnten.

Barr betonte jedoch, dass die Änderungen eine Zwischenlösung seien und weitere Rückmeldungen eingeholt würden, bevor endgültige Entscheidungen getroffen würden. Er stellte klar, dass die überarbeiteten Regeln besser zwischen den Kosten und dem Nutzen der Kapitalanforderungen abwägen würden, um die Risiken der Bankaktivitäten angemessen zu reflektieren.

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser