Inflation auf Wiedervereinigungs-Niveau
Im Dezember 2021 sanken die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent

Beliebt
Bevor es alle wissen, ist es auf Eulerpool
PremiumHoffnung auf eine Entspannung der extremen Inflation in Deutschland macht der unerwartet starke Rückgang am Jahresende.
Im Dezember 2021 sanken die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent.
Im November war die Teuerungsrate auf 10,0 Prozent gefallen und im Oktober auf den höchsten Stand seit 1951 geklettert.
Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag eine erste Schätzung von Anfang Januar: Die Inflation in Deutschland ist 2022 so hoch ausgefallen wie noch nie.
Die Verbraucherpreise erhöhten sich durchschnittlich um 7,9 Prozent - ein größeres Plus hat es im wiedervereinigten Deutschland noch nicht gegeben.
Die alte Rekordmarke für Westdeutschland von 7,6 Prozent aus dem Jahr 1951 wurde ebenfalls übertroffen.
2021 hatte die Inflation bei 3,1 Prozent gelegen.Laut der neuen Präsidentin des Statistikamts, Ruth Brand, wurde die historisch hohe Jahresteuerungsrate vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben.
Öl und in der Folge auch Benzin, Diesel und Heizöl kosteten zuletzt an den Weltmärkten deutlich weniger. Die Einmalzahlung zur Entlastung der privaten Haushalte für Erdgas und Fernwärme hatte dagegen nur einen leicht dämpfenden Effekt, da nicht alle von der Maßnahme profitieren.
Nahrungsmittel verteuerten sich diesmal um 20,7 Prozent, Dienstleistungen um 3,9 Prozent.
Die Hoffnung auf ein Abflauen der starken Teuerung in Deutschland macht der unerwartete Rückgang am Jahresende.
Die meisten Experten rechnen für das laufende Jahr mit einer leichten Entspannung. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) etwa prognostiziert eine Verbraucherpreissteigerung von 5,4 Prozent. Eine Rekordmarke, an die man sich wohl erst einmal gewöhnen muss - und die den Verbrauchern noch lange in Erinnerung bleiben wird.