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Glencore strebt nach Übernahme

Ein solcher Deal würde Glencore die Möglichkeit geben, seine Position als führender Kupferproduzent zu stärken

Von Eulerpool News

Der Rohstoffhändler Glencore greift nach dem kanadischen Minenkonzern Teck Resources: Der Schweizer Konzern bietet Teck-Aktionären 23 Milliarden Dollar in eigenen Aktien. Konzernchef Gary Nagle will den Einstieg in den Kohleausstieg einläuten und laut der Übernahmeofferte das fusionierte Geschäft mit Industriemetallen sowie die Kohleförderung der Konzerne in zwei getrennte börsennotierte Firmen aufspalten. Die Offerte war öffentlich geworden, nachdem Teck Resources in einer Stellungnahme den zuvor nicht bekannten Deal zurückgewiesen hatte. Ein solcher Deal würde Glencore die Möglichkeit geben, seine Position als führender Kupferproduzent zu stärken und Synergieeffekte von vier bis fünf Milliarden Dollar erwarten lassen. Darüber hinaus ist Teck Resources ein bedeutender Produzent von Kokskohle für die Stahlproduktion und Glencore betreibt seinerseits große Kohleminen.

Glencore-Berechnungen zufolge könnte die Wertsteigerung durch den Deal für die Aktionäre bis zu 15 Milliarden Dollar betragen. Nagle erhofft sich eine höhere Börsenbewertung, insbesondere für das Metallgeschäft, das durch die Trennung von Kohle- und Industriemetallgeschäft erreicht werden kann. Er will die Teck-Aktionäre mit Zugeständnissen locken: Der Name des Konzerns solle in GlenTeck geändert werden, der Sitz des Kerngeschäfts mit Industriemetallen von Baar in der Schweiz nach Toronto verlagert werden und Glencore soll den Chef des künftigen Metallkonzerns benennen, Teck den CEO des Kohleproduzenten.

Das Teck-Management formuliert in einem Aktionärsbrief Vorbehalte gegen den Deal und erklärt, dass die Teck-Aktionäre dadurch Anteile an dem wenig zukunftsträchtigen Geschäft mit Braun- und Steinkohle erhalten würden. Zudem kritisiert das Teck-Management, dass das hochprofitable Handelsgeschäft von Glencore mit Öl und Gas Teil des Metallgeschäfts werden solle. „Für den Aufsichtsrat ist der Verkauf des Geschäfts derzeit kein Thema.“ sagt Teck-CEO Jonathan Price. „Eine Fusion mit der Kohlesparte von Glencore sei von Nachteil, da sie mit unseren ESG-Zielen nicht vereinbar und würde signifikanten Wert zu Glencore transferieren, auf Kosten der Teck-Aktionäre“.

Nagle betont, dass „der größte und beste Kupferproduzent“ der Welt aus der Fusion geschaffen werden soll und das fusionierte Unternehmen über ein „großartiges Nickelgeschäft“ und ein „Weltklasse-Zinkgeschäft“ verfügen würde. „Wenn wir den Deal nicht zustande bekommen, lassen wir großen Wert für die Aktionäre liegen.“ sagt Nagle. Die Aktie von Teck Resources legte zeitweise 18 Prozent zu. 2022 trug das Kohlegeschäft gut die Hälfte zum Rekordgewinn von 34,1 Milliarden Dollar bei. Glencore will Teck-Aktionären den Deal schmackhaft machen und das abgespaltene Kohleunternehmen soll 100 Prozent der Gewinne an die Aktionäre ausschütten.

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