Wirtschaft im Bann geopolitischer Spannungen: Unternehmen zwischen Risiken und Chancen

3.1.2025, 11:32

Steigende geopolitische Risiken und Handelskonflikte prägen die globalen Märkte, während Unternehmen Strategien zur Anpassung und Stabilisierung entwickeln.

Eulerpool News 3. Jan. 2025, 11:32

Die globalen Unsicherheiten erreichen 2025 neue Höhen, während Unternehmen sich mit geopolitischen Spannungen und wirtschaftspolitischen Herausforderungen konfrontiert sehen. Insbesondere die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China sorgen für Risiken, die sich auf globale Lieferketten und Geschäftsstrategien auswirken.

Die Beziehung zwischen den USA und China bleibt ein dominierendes Thema für Unternehmen. Präsident Donald Trump, der 2025 sein Amt erneut antritt, plant eine Verschärfung der Handelszölle gegen China. Analysten von Morningstar prognostizieren eine deutliche Erhöhung der Importzölle, begleitet von potenziellen Maßnahmen gegen Kanada und Mexiko. Gleichzeitig hat Peking eigene Gegenschritte eingeleitet, darunter Ermittlungen gegen westliche Unternehmen wie Nvidia und PVH.

„China stellt das größte Compliance-Risiko für Unternehmen dar“, sagte Eric Sandberg-Zakian, Experte für Handelskontrollen bei Covington & Burling. Unternehmen investieren zunehmend in Due-Diligence-Maßnahmen, um Risiken zu minimieren und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Zusätzlich zu den US-China-Dynamiken prägen regionale Konflikte das globale Geschäftsumfeld. Der Sturz von Syriens Präsident Baschar al-Assad, die Regierungskrise in Frankreich und die Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea in jüngster Zeit unterstreichen die wachsende geopolitische Instabilität.

„Es gibt kein Playbook mehr, alles ist miteinander verbunden“, erklärte David K. Young, Präsident des Committee for Economic Development. „Die geopolitische Landschaft ist hochgradig dynamisch.“ Der Konflikt in der Ukraine hat durch den Einsatz iranischer Technologie und nordkoreanischer Truppen eine internationale Dimension angenommen, was weitere Unsicherheiten schafft.

Unternehmen reagieren auf die geopolitischen Spannungen mit verstärkten Analysen und Maßnahmen. Laut einer Studie von Ernst & Young haben etwa 75 % der CEOs eine signifikante Transparenz in Bezug auf ihre geopolitischen Risiken entwickelt, 30 % sprechen sogar von voller Einsicht.

Reema Bhattacharya von Verisk Maplecroft betonte: „Geopolitik treibt mittlerweile die Entscheidungen der Unternehmen an. Strategien müssen komplett überdacht werden.“

Trotz der Unsicherheiten zeigen Führungskräfte einen vorsichtigen Optimismus. Eine Umfrage des Diligent Institute ergab, dass die Zuversicht in die Geschäftsaussichten nach den US-Wahlen gestiegen ist. Dennoch sehen 52 % der Befragten geopolitische Konflikte als wahrscheinlichste Ursache für das nächste weltverändernde Ereignis.

„Unternehmen müssen die regionalen und globalen Dynamiken verstehen und ihre Strategien entsprechend ausrichten“, sagte Lindsay Newman, Analystin und Expertin für globale Risiken. Die enge Verflechtung von lokalen und internationalen Entwicklungen erfordert flexible und belastbare Geschäftsmodelle.

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