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Volkswagen unter Beschuss: Hauptversammlung kritisiert Strategie

Volkswagen steht bei Hauptversammlung unter Beschuss – anhaltende Kritik an strategischer Ausrichtung und Produktangebot.

Eulerpool News 29. Mai 2024, 19:30

Volkswagen (VW) steht bei der Hauptversammlung erneut unter Druck. Kritiker fordern eine schlankere Modellpalette und effizientere Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Der Konzern tut sich bei der Transformation zur Elektromobilität schwer und hat noch kein "Volks-Wagen" im Elektrobereich. Ab 2025 verschärft Brüssel die CO2-Ziele für die Branche, was für VW eine massive Steigerung des Elektro-Anteils bedeuten würde. Doch das dürfte schwierig werden, denn außerhalb von China kaufen die Kunden des Konzerns überwiegend Verbrenner. Nun drohen Milliardenstrafen.

VW hat ein Einstiegsmodell für die kommenden Jahre in Aussicht gestellt. Das mit dem Arbeitstitel ID.1 benannte Modell für rund 20.000 Euro dürfte jedoch erst 2027 auf den Markt kommen. Kritik äußern Investoren auch beim Thema Menschenrechte. Sie sehen die Aktivitäten von VW in Xinjiang mit großer Sorge und fordern, dass der Konzern sicherstellen muss, dass seine Lieferketten sauber sind.

Anders als im vergangenen Jahr findet die Hauptversammlung dieses Mal wieder rein digital statt. Offiziell begründet VW die Rückkehr zum rein digitalen Format mit Kostengründen. Aktionsvertreter kritisieren die Entscheidung jedoch und fordern VW auf, die Aktionäre künftig wieder zu Präsenztreffen einzuladen. Proteste soll es in Wolfsburg am Mittwoch dennoch geben. Klimaschutzaktivisten wollen vor dem Werkstor eine "alternative Hauptversammlung" abhalten und fordern eine grundsätzliche Verkehrswende weg vom Auto.

Der Volkswagen-Konzern hat Überlegungen bestätigt, den gestiegenen Kurs der TRATON-Aktien zu einem Anteilsverkauf zu nutzen. Dies könne der Lkw-Tochter, an der VW bisher rund 90 Prozent hält, auch den Weg in den Börsenindex MDAX für mittelgroße Werte ebnen, sagte VW-Chef Oliver Blume. Details zum Zeitpunkt und Umfang des Aktienverkaufs nannte Blume jedoch nicht.

Volkswagen-CEO Oliver Blume verspricht den Aktionären für die kommenden Jahre deutlich steigende Gewinne und weitere Fortschritte bei der Profitabilität. Im Rahmen der Planungsrunde für die kommenden Jahre verspricht Blume den Anteilseignern eine deutliche Verbesserung von Ergebnis, Marge, Cashflow und Investitionsniveau. Der Absatz soll leicht steigen und der Umsatz um bis zu 5 Prozent zulegen. "Insgesamt sind wir optimistisch, unsere starken Positionen in den Weltregionen halten zu können", so Blume.

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