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Thames Water: Gläubiger planen milliardenschwere Rettung – Regulatoren und Gerichte entscheiden über Kontrolle

Thames Waters Gläubiger wollen fast £4 Mrd. Eigenkapital bereitstellen – Ofwat und Gerichte müssen zustimmen.

Eulerpool News 5. Juni 2025, 11:26

Nach dem Rückzug von KKR aus dem geplanten £4 Mrd.-Kapitalzuschuss positionieren sich nun Thames Waters vorrangige Gläubiger als führende Rettungspartner. Ein Konsortium aus „Class A“-Bondholdern, darunter US-Investor Apollo Global Management und britische Vermögensverwalter wie abrdn, hat verbindliche Eigenkapitalzusagen in ähnlicher Größenordnung vorgelegt.

Das Angebot sieht vor, die bestehende Schuldenlast – rund £17 Mrd. bei insgesamt fast £20 Mrd. – teilweise abzuschreiben und anschließend durch neue, günstigere Finanzierungen zu ersetzen. Parallel soll ein bereits gerichtsfest genehmigter Überbrückungskredit in Höhe von £3 Mrd. die Zahlungsfähigkeit sichern. Diese Maßnahme bewahrte den Versorger Anfang des Jahres vor der Notverstaatlichung im Rahmen des Special Administration Regime (SAR).

Die Gläubiger legten vergangene Woche einen 380-seitigen Sanierungsplan bei Ofwat und Thames Water vor. Dieser beinhaltet konkrete Maßnahmen zur operativen Umstrukturierung, zur finanziellen Entflechtung sowie zur Wiederherstellung des Kundenvertrauens. Als strategischer Berater fungiert Mike McTighe, der sich als Sanierer bei BT Openreach einen Namen gemacht hat.

Während wesentliche Elemente dem gescheiterten KKR-Plan ähneln – einschließlich einer Öffnung für Gläubigerkapital – unterscheidet sich der neue Vorschlag durch die vollständige Eigenkapitalbereitstellung durch das Gläubigerkonsortium. Frühere Mitbieter wie CK Infrastructure, die einst £7 Mrd. geboten hatten, sondieren nun Optionen zur Beteiligung, wenngleich das Gläubigerkonsortium betont, über ausreichende Mittel zu verfügen und keine weiteren Partner zu suchen.

Die regulatorische und rechtliche Hürde bleibt hoch. Eine Genehmigung durch Ofwat wird frühestens in zwei Monaten erwartet; gerichtliche Anhörungen zum Restrukturierungsplan sind ab Herbst vorgesehen. Die Erfahrung aus der juristischen Auseinandersetzung um den Überbrückungskredit zeigt, dass Widerstand von Nachranggläubigern den Prozess zusätzlich verzögern könnte.

Castle Water, ein Geschäftskundenversorger, bekräftigte am Dienstag öffentlich seine Bereitschaft zur Unterstützung. Thames Water und Ofwat lehnten eine Stellungnahme ab. Das Rennen um die Zukunft des größten britischen Wasserunternehmens bleibt damit offen – und der Sommer verspricht politisch wie wirtschaftlich brisant zu werden.

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