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Starbucks greift an: Popkultur und Kaffee im Kampf gegen die Konkurrenz in China

Mit Tony Yang als erstem Chief Growth Officer will Starbucks in China verlorene Marktanteile zurückgewinnen – ein Kampf gegen günstigere Rivalen wie Luckin Coffee

Eulerpool News 17. Dez. 2024, 06:26

Der Geschmack der Krise

Starbucks galt in China einst als Statussymbol. Wer dort seinen Coffee-to-go trank, zeigte Geschmack – und Geld. Doch das Bild beginnt zu bröckeln. Während die Wirtschaft stagniert, ziehen lokale Wettbewerber wie Luckin Coffee den Amerikanern den Milchschaum vom Cappuccino. Der Hauptgrund: Preis und Popkultur. Ein Latte Macchiato bei Luckin kostet oft nur ein Drittel dessen, was Starbucks verlangt. Dazu kommen Marketingstrategien, die den Nerv der jungen Chinesen treffen.

Jetzt schlägt Starbucks zurück – mit Tony Yang. Der ehemalige Manager von Jiyue Auto hat sich seit November als „Chief Growth Officer“ in China eingenistet. Seine Mission? Die Marke Starbucks mit Hilfe von Popkultur und innovativen Kooperationen wieder ins Rampenlicht zu rücken.

Der Plan: Kaffeebohnen meets Pop-Ikonen

Yang hat große Pläne. Statt sich ausschließlich auf die ikonische Marke Starbucks zu verlassen, setzt er auf Partnerschaften mit Entertainment-Franchises und Popkultur-Größen. Wie das aussieht? Derzeit bleibt es ein Geheimnis, aber ein Blick auf die Konkurrenz verrät, wohin die Reise gehen könnte.

Luckin Coffee macht es vor: Ob ein Alkohol-Latte mit der Edelmarke Kweichow Moutai oder Kooperationen mit beliebten Videospielen wie Black Myth: Wukong – das Konzept funktioniert. Die Social-Media-Welt explodierte förmlich, und die Umsätze stiegen mit. Ein ähnlicher Ansatz könnte Starbucks den dringend benötigten Aufschwung bringen.

Innovation oder Verzweiflung?

Aber es geht nicht nur um Marketing. Die Produktentwicklung und der Kundenservice stehen ebenfalls im Fokus. Yang will die Erfahrung für die Kunden verbessern und den Kaffee selbst innovativer gestalten. Ob das bedeutet, dass bald Starbucks-Varianten von „Bubble Tea“ oder Moutai-Latte auftauchen, bleibt abzuwarten.

Das Ziel ist klar: Die chinesischen Kunden zurückgewinnen, bevor sie sich endgültig den lokalen Alternativen zuwenden. Mit 7.600 Filialen ist China Starbucks’ größter internationaler Markt – und ein essentieller Wachstumsmotor. Doch die jüngsten Zahlen sehen düster aus: Ein Minus von 14 Prozent bei den vergleichbaren Verkäufen im letzten Quartal.

Die Konkurrenz schläft nicht

Während Starbucks kämpft, bleibt die Konkurrenz nicht stehen. Luckin Coffee hat im vergangenen Jahr erstmals höhere Umsätze in China erzielt als Starbucks. Marken wie Miniso und Pop Mart zeigen zudem, wie man mit cleveren Marketingkonzepten Massen begeistert – sei es mit Disney-Spielzeug oder „Blind Boxes“ voller Überraschungsfiguren.

Starbucks steht unter Druck, vor allem weil die Marke nicht mehr die Exklusivität hat, die sie einst auszeichnete. Junge Chinesen, einst von westlichen Marken fasziniert, setzen zunehmend auf lokalere, preisbewusstere Alternativen.

Das letzte Wort hat der Kunde

Starbucks’ neuer CEO, Brian Niccol, will persönlich nach China reisen, um die Lage zu sondieren. Es ist ein symbolischer Schritt, der zeigt, wie ernst es dem Unternehmen ist. Doch ob Popkultur und Produktinnovationen reichen, um die Marke zu retten, wird allein der Kunde entscheiden.

Für Starbucks steht viel auf dem Spiel – und Tony Yang trägt jetzt die Verantwortung, den Kaffeegiganten in seinem wichtigsten internationalen Markt neu zu erfinden. Der Druck ist hoch,

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