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Soho House zieht sich von der Börse zurück – MCR Hotels führt Übernahme an

Soho House verschwindet nach nur drei Jahren wieder von der Börse – übernommen von einem Konsortium um MCR Hotels, während Altaktionär Ron Burkle und Apollo Global Management an Bord bleiben.

Eulerpool News 19. Aug. 2025, 10:00

Rund drei Jahre nach dem Börsengang verschwindet Soho House wieder vom Kapitalmarkt. Ein Investorenkonsortium unter Führung des in New York ansässigen Hotelbetreibers MCR Hotels steht kurz vor einer Vereinbarung, die verbliebenen Aktionäre des Londoner Mitgliederclubs abzufinden. Das Angebot liegt bei rund 9 US-Dollar je Aktie und bewertet die Gesellschaft mit etwa 1,8 Milliarden US-Dollar – Schulden nicht eingerechnet. Damit erhalten Investoren zwar einen Aufschlag auf den jüngsten Börsenkurs von 7,60 Dollar, bleiben aber deutlich unter dem IPO-Preis von 14 Dollar aus dem Jahr 2021.

Hauptaktionär Ron Burkle, Milliardär und langjähriger Unterstützer des Unternehmens, bleibt an Bord und rollt seine Beteiligung weiter. Unterstützung kommt zudem von Apollo Global Management, das nach Angaben aus dem Umfeld mehr als 800 Millionen Dollar an Fremd- und Eigenkapital beisteuern soll. Für MCR Hotels, Besitzer von 30.000 Zimmern in den USA, darunter das TWA Hotel am New Yorker Flughafen JFK, markiert der Deal einen weiteren Expansionsschritt.

Dem Schritt vorausgegangen war monatelanger Druck von Aktivist Dan Loeb. Sein Hedgefonds Third Point hatte den Vorstand aufgefordert, externe Bieter zu suchen, um eine Neubewertung des Unternehmens zu erzwingen. Der Rückzug von der Börse ist zugleich das Ende einer schwierigen Phase als börsennotiertes Unternehmen. Noch im Vorjahr war Soho House von dem Short Seller GlassHouse als „broken business model“ und mit „terrible accounting“ angegriffen worden.

Das Management reagierte mit einer unabhängigen Prüfung, die „keine wesentlichen Auffälligkeiten“ bestätigte. Jüngst konnte das Unternehmen erstmals in seiner 28-jährigen Geschichte mehrere Quartale in Folge Gewinne vorweisen. Die Nachricht über die Übernahmepläne hatte zuerst das Wall Street Journal gemeldet.

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