Business

Rolls-Royce prüft IPO für Geschäft mit Mini-Atomreaktoren

Rolls-Royce erwägt Börsengang seines SMR-Geschäfts, während britische Regierung Milliardenunterstützung und langfristige Verträge in Aussicht stellt.

Eulerpool News 1. Sept. 2025, 12:12

Rolls-Royce lotet Finanzierungsmöglichkeiten für sein Geschäft mit Small Modular Reactors (SMR) aus, darunter ein möglicher Börsengang. Nach Informationen von Beteiligten wurden bereits Sondierungsgespräche mit Banken und Investmenthäusern geführt. Hintergrund ist die Auswahl des FTSE-100-Konzerns durch die britische Regierung, die im Sommer Rolls-Royce mit dem Bau der ersten SMR-Flotte beauftragte. Ein Vertrag mit London soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden.

Das Konsortium, an dem neben Rolls-Royce auch CEZ Group, die Qatar Investment Authority und BNF Resources beteiligt sind, diskutiert über künftigen Kapitalbedarf und eine mögliche Bewertung. Innerhalb der Aktionärsbasis gebe es „unterschiedliche Sichtweisen“, heißt es aus Verhandlungskreisen. Die Regierung wiederum würde einen Börsengang in London bevorzugen, wo zuletzt die Zahl größerer Neuemissionen stark zurückgegangen ist.

Rolls-Royce SMR erklärte zwar, man bereite derzeit kein IPO vor. Zugleich gilt das Geschäftsfeld als strategischer Wachstumstreiber. Drei SMR-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 1,5 Gigawatt sollen entwickelt werden, ausreichend für 1,5 Millionen Haushalte. Die Labour-Regierung hat im laufenden Ausgabenzeitraum bis zu 2,5 Mrd. Pfund für den Ausbau von SMR-Technologien zugesagt.

Der Markt für Mini-Reaktoren erlebt derzeit weltweit Aufwind. Gründe sind die steigende Nachfrage nach klimafreundlichem Grundlaststrom sowie der Energiehunger von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz. Tech-Konzerne wie Amazon und Google haben bereits Liefervereinbarungen mit SMR-Entwicklern abgeschlossen. In den USA peilen mehrere Anbieter, darunter Holtec International und Quantum Leap Energy, Börsengänge an.

Rolls-Royce-CEO Tufan Erginbilgiç, der seit 2023 einen tiefgreifenden Konzernumbau vorantreibt, sieht SMRs als Schlüsseltechnologie. Das Geschäft mit derzeit 800 Mitarbeitern soll bis 2030 profitabel und cashflow-positiv sein. Eine Bewertung hängt jedoch maßgeblich vom Inhalt des künftigen Regierungsvertrags ab.

Die besten Investoren setzen auf Eulerpool

Favoriten unserer Leser