Manchester United kämpft um sportliche Wende und kommerzielle Schlagkraft

22.8.2025, 15:20

Ohne sportliche Erfolge droht Manchester United seine kommerzielle Vormachtstellung zu verlieren, trotz Großinvestitionen und weltweiter Sponsorenpartnerschaften.

Eulerpool News 22. Aug. 2025, 15:20

Manchester United hat seine kommerziellen Einnahmen 2023/24 auf £302 Mio. gesteigert – ein Zuwachs, der jedoch nicht ausreichte, um mit den Rivalen Liverpool (£308 Mio.) und Manchester City (£349 Mio.) Schritt zu halten. Damit stellt sich die Frage, ob die Annahme von Ex-Vizechef Ed Woodward aus dem Jahr 2018, sportliche Leistungen hätten kaum Einfluss auf die Geschäftszahlen, noch Bestand hat.

Seit dem letzten Meistertitel 2013 sind die Erlöse im kommerziellen Bereich nur um 10 Prozent gestiegen, während City und Liverpool sportlich und wirtschaftlich davonzogen. Andere Premier-League-Klubs wie Arsenal oder Chelsea haben ihre Sponsoreneinnahmen seit 2019 schneller gesteigert, wenn auch von niedrigerem Ausgangsniveau.

Gleichzeitig bleibt United ein Magnet für globale Partner. Qualcomm verlängerte den Front-of-Shirt-Deal seiner Snapdragon-Marke bis 2029 für $75 Mio. jährlich, Adidas sicherte sich für £900 Mio. über zehn Jahre den Ausrüstervertrag – auch wenn wegen des verpassten Champions-League-Einzugs £10 Mio. abgezogen werden. In den ersten neun Monaten bis Ende März 2025 lagen die kommerziellen Umsätze bei £245,1 Mio., ein Plus von 5,8 Prozent.

Dennoch warnen Investoren wie Andy Green, Finanzdirektor des Supporters Trust, dass der Klub zunehmend von seiner Vergangenheit zehrt. „Es gibt keine Silberkugel mehr, die das Wachstum wie in der Woodward-Ära antreibt“, sagt er. Neue Erlösquellen wie ein Stadionprojekt für geschätzte £2 Mrd. liegen noch in weiter Ferne.

Sir Jim Ratcliffe, seit 2024 mit 29 Prozent Großaktionär und sportlich verantwortlich, setzt auf Investitionen in Kader und Infrastruktur. Allein in diesem Sommer flossen rund £200 Mio. in Neuzugänge wie Matheus Cunha, Bryan Mbeumo und Benjamin Šeško. Doch ohne Champions-League-Teilnahme bleiben die Einnahmen begrenzt, während das Transferdefizit auf bereits €1,7 Mrd. seit 2013 angewachsen ist.

Die sportliche Trendwende unter Trainer Ruben Amorim entscheidet damit nicht nur über die Tabelle, sondern über die wirtschaftliche Schlagkraft des Traditionsvereins.

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