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Krafton setzt auf Indien als Wachstumsmarkt für Gaming-Expansion
Krafton investiert massiv in Indien, profitiert vom China-Bann, muss aber dringend einen neuen globalen Spieletitel entwickeln.

Der südkoreanische Spieleentwickler Krafton, bekannt für seinen weltweiten Erfolgstitel PUBG: Battlegrounds, verstärkt sein Engagement in Indien, um rückläufiges Wachstum in China und den USA abzufedern. Nach Angaben von Indien-Chef Sean Sohn will das Unternehmen dort jährlich mindestens 50 Mio. Dollar investieren und prüft Übernahmen, nachdem chinesische Wettbewerber durch regulatorische Verbote vom Markt ausgeschlossen wurden.
Indien zählt inzwischen zu den fünf wichtigsten Märkten für Krafton und machte im ersten Halbjahr rund 10 Prozent der Rekorderlöse von 1,5 Bio. Won aus. Allein Battlegrounds hat mehr als 200 Mio. Nutzer in Indien gewonnen, in einem Land mit der weltweit größten Jugendbevölkerung, von der 65 Prozent jünger als 35 Jahre sind.
Doch die Chancen gehen mit Risiken einher. Die indische Gaming-Branche ist mit 14,4 Mrd. Dollar Umsatz nur ein Fünftel so groß wie Südkoreas Markt. Nutzer sind preissensibel und geben traditionell wenig für digitale Inhalte aus. „Indien ist ein schwieriger Markt. Aber wer einmal Gefallen an einem Spiel findet, bleibt treu“, sagte Sohn.
Krafton hat bislang rund 200 Mio. Dollar in indische Digitalunternehmen investiert, darunter 14 Mio. Dollar für den Kauf des Cricket-Entwicklers Nautilus Mobile und 53 Mio. Dollar in die Fintech-Gruppe Cashfree Payments. Weltweit baut der Konzern sein Portfolio mit Zukäufen aus, darunter das US-Studio Eleventh Hour Games für 96 Mio. Dollar sowie die japanische Werbe- und Animationsgruppe ADK für 516 Mio. Dollar.
Analysten warnen jedoch: Krafton hat bisher keinen neuen globalen Hit neben Battlegrounds hervorgebracht und sieht sich auf internationalen Märkten starker Konkurrenz chinesischer Entwickler ausgesetzt. Die Suche nach dem nächsten großen Titel bleibt damit die zentrale Herausforderung.






