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Gefälschtes Titan in Lieferketten: Boeing und Airbus betonen Sicherheit der Flugzeuge

Gefälschtes Titan in Lieferketten großer Flugzeugbauer entdeckt – Sicherheitsrisiken und Skandal drohen der Branche.

Eulerpool News 17. Juni 2024, 11:32

In den vergangenen Jahren ist Titan mit gefälschten Herkunftsunterlagen in die Lieferketten der großen Flugzeugbauer Boeing und Airbus gelangt. Wie beide Unternehmen am Freitag betonten, können alle betroffenen Maschinen sicher weiterbetrieben werden. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA untersucht derzeit das Ausmaß und mögliche Auswirkungen des Problems.

Die "New York Times" berichtete am Freitag, dass zwischen 2019 und 2023 Flugzeuge mit Bauteilen aus dem Titan mit gefälschten Papieren gebaut wurden. Laut dem Bericht, der sich auf anonyme Quellen stützt, sind bei Boeing die Modelle 737 Max und 787 Dreamliner betroffen, bei Airbus der Typ A220. Die genaue Anzahl der betroffenen Flugzeuge und die entsprechenden Airlines sind derzeit unklar.

Spirit Aerosystems, ein Zulieferer, der für Boeing den Rumpf einiger Modelle sowie Tragflächen für Airbus produziert, teilte mit, dass alle betroffenen Bauteile aus der Produktion entfernt wurden. "Es wurden mehr als 1000 Tests durchgeführt, um die mechanischen und metallurgischen Eigenschaften des betroffenen Materials zu bestätigen," sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Auch Airbus verwies auf zahlreiche Überprüfungen, die bestätigten, dass die Lufttüchtigkeit der A220 weiterhin gegeben sei. Boeing betonte, dass bisherige Tests zeigten, dass die korrekte Titan-Legierung verwendet wurde. "Unsere Analyse zeigt, dass die aktive Flotte sicher weiterfliegen kann." Bei noch nicht ausgelieferten Flugzeugen würden die betroffenen Bauteile entfernt, um den Vorgaben zu entsprechen. Boeing hob hervor, dass nur sehr wenige Teile betroffen seien und dass der Konzern den Großteil des Titans direkt kaufe.

Die "New York Times" berichtete, dass das Problem seinen Ursprung hatte, als ein türkischer Zulieferer 2019 eine Charge Titan bei einer wenig bekannten chinesischen Firma kaufte. Dieses Metall gelangte in Bauteilen unter anderem zu Spirit und so auch zu Boeing und Airbus. Im Dezember 2023 bemerkte eine italienische Firma, dass das Material anders als gewöhnlich aussah und die Herkunftszertifikate unecht wirkten. Die genaue Herkunft des Titans ist nach wie vor ungeklärt.

In der Luftfahrtbranche basieren die Sicherheitsverfahren darauf, dass bei jedem Bauteil jeder Schritt und die Herkunft der Materialien nachvollziehbar sein müssen.

An der NYSE verloren Boeing-Aktien am Freitag 1,90 Prozent und notierten bei 177,27 US-Dollar.

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