Elliott Investment Management, der Hedgefonds des aktivistischen Investors Paul Singer, hat ein milliardenschweres Aktienpaket an Southwest Airlines erworben und plant offenbar Veränderungen bei der zuletzt wenig erfolgreichen Fluggesellschaft.
Laut Informationen des "Wall Street Journal" hat Elliott Investment Management Southwest-Aktien im Wert von knapp zwei Milliarden US-Dollar gekauft. Mit dieser Beteiligung wäre Elliott einer der größten Investoren der Fluggesellschaft, deren Marktkapitalisierung derzeit bei rund 16,6 Milliarden US-Dollar liegt. Es wird erwartet, dass der Hedgefonds bald Gespräche mit dem Management von Southwest führen wird, um strategische Änderungen durchzusetzen.
Die genaue Strategie von Elliott Investment Management bei Southwest Airlines ist noch nicht bekannt. Allerdings ist der Hedgefonds dafür bekannt, in Unternehmen einzugreifen, um die Rendite für die Aktionäre zu steigern. Bei Southwest Airlines, die zuletzt durch eine schwache Leistung im Vergleich zur Konkurrenz auffiel, könnten die angestrebten Änderungen eine Neuausrichtung des Geschäftsmodells oder Veränderungen im Management umfassen. Häufig mussten CEOs nach einem Einstieg von Elliott ihren Posten räumen.
Southwest Airlines, bekannt als Billigfluglinie ohne Sitzplatzreservierungen oder Upgrades, hatte in den letzten Jahren mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 231 Millionen US-Dollar, gegenüber 159 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Zudem rechnet Southwest aufgrund von Lieferproblemen bei Boeing, dem Hauptlieferanten der Airline, mit höheren Kosten und einem langsameren Umsatzwachstum. Statt der geplanten 46 Flugzeuge werde Boeing in diesem Jahr nur noch 20 Flugzeuge liefern können.
Um die finanzielle Leistung zu verbessern, kündigte Southwest Airlines an, sich von vier Flughäfen zurückzuziehen und größere Änderungen des Geschäftsmodells zu erwägen. CEO Bob Jordan erwähnte in einer Pressemitteilung die mögliche Einführung zugewiesener Sitzplätze und Premiumkabinen. "Wir haben uns schon früher verändert und Dinge wie WLAN, größere Ablagefächer und Stromanschlüsse in den Sitzen hinzugefügt, und wir werden uns bei Bedarf auch weiterhin anpassen", sagte Jordan.
Die Ankündigung des Einstiegs von Elliott Investment Management ließ die Aktie von Southwest Airlines am Montag deutlich steigen. An der NYSE legte die Aktie zeitweise um 7,59 Prozent auf 29,86 US-Dollar zu.
Seit Jahresbeginn hat die Aktie von Southwest Airlines jedoch 3,91 Prozent an Wert verloren und steht damit schlechter da als die Konkurrenten Delta Air Lines und United Airlines, deren Aktien in diesem Jahr bereits um 25,38 Prozent beziehungsweise 28,45 Prozent gestiegen sind. Nun bleibt abzuwarten, ob Southwest Airlines mit der Unterstützung von Elliott Investment Management in den nächsten Monaten zur Konkurrenz aufholen kann.