British Airways streicht Hunderte Langstreckenflüge aufgrund von Rolls-Royce-Verzögerungen

14.10.2024, 09:11

g: British Airways muss aufgrund von Verzögerungen bei Rolls-Royce und steigenden Produktionskosten Hunderte von Langstreckenflügen streichen.

Eulerpool News 14. Okt. 2024, 09:11

British Airways (BA) plant die Streichung von mehreren Hundert Langstreckenflügen in ihrem Winterplan, bedingt durch Verzögerungen bei der Lieferung von Rolls-Royce-Motoren und Ersatzteilen für ihre Boeing 787-Flotte. Die britische Fluggesellschaft, Teil der International Airlines Group (IAG), gab am Freitag bekannt, dass sie die Einführung einer neuen Strecke von Heathrow nach Kuala Lumpur verschiebt sowie täglich einen Flug zwischen London Gatwick und New York sowie zwischen London Heathrow und Doha aussetzt.

Die Hauptursache für die zahlreichen Flugausfälle sind Verzögerungen bei der Lieferung der Rolls-Royce Trent 1000-Motoren, die in den Boeing 787-Flugzeugen eingesetzt werden. Diese Engpässe haben dazu geführt, dass fünf der insgesamt 40 Boeing 787-Flugzeuge von BA derzeit am Boden bleiben, wodurch nicht genügend Flugzeuge zur Verfügung stehen, um den geplanten Flugplan aufrechtzuerhalten. Zusätzlich mussten einige Ersatzmotoren schneller als erwartet ausgetauscht werden, was die Situation weiter verschärft.

Neben den Problemen mit Rolls-Royce sieht sich BA auch mit steigenden Verzögerungen durch die Flugsicherung konfrontiert, die seit der Pandemie zugenommen haben. Eine Analyse der Financial Times ergab, dass Flugverspätungen und -ausfälle am Londoner Drehkreuz Heathrow seit Ende 2022 um das Doppelte gestiegen sind. Diese zusätzlichen Herausforderungen belasten die operativen Abläufe der Fluggesellschaft erheblich.

CEO Kelly Ortberg äußerte in einer Mitteilung: „Unsere Geschäftstätigkeit befindet sich in einer schwierigen Lage, und die aktuellen Herausforderungen erfordern dringende Maßnahmen, um die Zuverlässigkeit unseres Flugbetriebs zu verbessern.“ Trotz dieser Einschnitte betonte Ortberg, dass BA nur begrenzten Einfluss auf bestimmte externe Faktoren habe, die zu den Verzögerungen beitragen.

Um die Produktionsprobleme zu mildern, hatte BA zuvor Boeing 777-Flugzeuge als Ersatz eingesetzt. Diese müssen nun jedoch routinemäßig gewartet werden, was die operativen Einschränkungen weiter verschärft. Die Airline erklärte, dass sie Rolls-Royce über die Auswirkungen der Lieferprobleme informiert habe und eine schnelle und zuverlässige Lösung anstrebe.

Rolls-Royce reagierte mit einer Erklärung, in der das Unternehmen betonte, dass es intensiv daran arbeite, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu erhöhen und die Lieferkettenprobleme zu minimieren. „Leider betrifft dieses Problem die gesamte Luftfahrtindustrie“, sagte ein Sprecher von Rolls-Royce. Zudem kündigte das Unternehmen Investitionen in Höhe von einer Milliarde Pfund über die nächsten fünf Jahre an, um die Trent-Motoren hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und Haltbarkeit zu verbessern.

Die Störungen bei BA sind der jüngste Schlag für eine Fluggesellschaft, die seit Ende der COVID-19-Pandemie mit operativen Schwierigkeiten kämpft. Analysten von Bernstein bezweifelten, dass die angekündigten Führungswechsel und Kostensenkungsmaßnahmen die unmittelbaren Herausforderungen lösen könnten. „Die Probleme bei BA haben ihre Wurzeln in aggressiven Preisstrategien und hohen Lagerbeständen. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die neuen Managemententscheidungen diese Trends umkehren können“, kommentierte ein Analyst.

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