Brex, der mit 12 Mrd. Dollar bewertete Anbieter von Corporate Cards, wagt den Sprung über den Atlantik. Das Fintech aus San Francisco, das unter anderem von Peter Thiel unterstützt wird, hat im August eine europäische Lizenz erhalten und will seine Dienstleistungen nun in Großbritannien und auf dem Kontinent ausrollen. Der Schritt erschließt einen Markt von bis zu 5 Mrd. Dollar zusätzlicher Jahreserlöse.
Für Mitgründer und CEO Pedro Franceschi markiert die Expansion den nächsten Meilenstein auf dem Weg zur Profitabilität. Das Unternehmen verzeichnete zuletzt annualisierte Umsätze von rund 700 Mio. Dollar und rechnet damit, in den kommenden zwei Quartalen erstmals schwarze Zahlen zu schreiben. „Es ist an diesem Punkt fast unvermeidlich“, sagte Franceschi.
Brex konkurriert mit Ramp, einem US-Start-up mit jüngster Bewertung von 22,5 Mrd. Dollar, und etablierten Schwergewichten wie American Express. Der Eintritt in den europäischen Markt soll helfen, Marktanteile zu gewinnen, bevor ein möglicher Börsengang vorbereitet wird. Zu den Kunden zählen Techfirmen wie Arm, Wiz und Anthropic.
Die Jahre nach dem Zinsanstieg 2022 zwangen Brex zu einem harten Kurswechsel. Investoren sprechen von einer „torturous journey“, die Entlassungen, die Rückkehr ins Büro und eine strategische Fokussierung auf weniger, aber besser verkaufte Produkte umfasste. Der Umbau hat Brex widerstandsfähiger gemacht – und zeigt, wie Start-ups der Nullzins-Ära unter neuen Marktbedingungen bestehen können.







