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Bluesky gewinnt 500.000 neue Nutzer an einem Tag—Unzufriedenheit bei X treibt Wechsel voran
Kontroverse Änderungen bei X führen zu einem massiven Nutzerzuwachs bei Bluesky, das innerhalb eines Tages 500.000 neue Anmeldungen verzeichnet.
Bluesky, die dezentrale Social-Media-Plattform, verzeichnete in dieser Woche einen sprunghaften Anstieg von 500.000 neuen Nutzern innerhalb eines einzigen Tages. Dieser Zuwachs steht offenbar in Zusammenhang mit einer Reihe kontroverser Änderungen bei X (ehemals Twitter), die viele Anwender zur Konkurrenz treiben.
X-Nutzer wurden kürzlich durch ein Pop-up informiert, dass ihre Beiträge künftig auch von zuvor blockierten Accounts eingesehen werden können. Zwar bleibt die Interaktionsmöglichkeit für diese Accounts eingeschränkt, doch öffnet die Änderung potenziellen Belästigungen Tür und Tor. Ein offizieller X-Account erklärte dazu: "Heute kann Blockieren von Nutzern verwendet werden, um schädliche oder private Informationen über diejenigen zu teilen und zu verbergen, die sie blockiert haben. Mit diesem Update können Nutzer sehen, ob solches Verhalten auftritt, was für mehr Transparenz sorgt."
Diese Anpassung der Blockierfunktion stößt auf heftige Kritik, da das Blockieren für viele Nutzer ein essentielles Instrument zum Schutz vor Belästigung darstellt. Elon Musk hatte bereits zuvor seine Abneigung gegen die Blockierfunktion geäußert, und die aktuelle Änderung war bereits im letzten Monat angedeutet worden.
Zusätzlich sorgten aktualisierte Nutzungsbedingungen von X für Unruhe. Eine neue Klausel erlaubt es dem Unternehmen, bereitgestellte Texte und Informationen für die Analyse und das Training von Machine-Learning- und Künstliche-Intelligenz-Modellen zu nutzen. Diese Änderung, die laut Wayback Machine vor dem 9. Oktober nicht vorhanden war, wirft Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datenverwendung auf.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die Festlegung, dass Rechtsstreitigkeiten mit dem Unternehmen vor dem US-Bezirksgericht für den nördlichen Bezirk von Texas verhandelt werden sollen. Dort hatte Richter Reed O'Connor, selbst Tesla-Investor, mehrere Verfahren mit Bezug zu Elon Musk und dessen Unternehmen geleitet. Obwohl O'Connor sich kürzlich aus einem Fall zurückzog, bleibt seine Rolle in anderen Verfahren umstritten.
Während Meta keine Angaben zu möglichen Nutzerzuwächsen bei Threads machte, nutzt Bluesky die Gelegenheit, um neue Anwender zu gewinnen. Das Unternehmen reagierte prompt auf die Änderungen bei X und positioniert sich als attraktive Alternative für enttäuschte Nutzer.