US-Technologiewerte unter Druck: Broadcom enttäuscht, Nasdaq stürzt ab

Am vergangenen Freitag standen Technologiewerte an der Wall Street erneut unter starkem Druck. Besonders der Kurssturz bei den Aktien des Chipkonzerns Broadcom sorgte für Unruhe unter den Anlegern. Trotz des hohen Ansehens im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) konnte das Unternehmen mit seiner jüngsten Prognose nicht überzeugen. Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, kommentierte, dass Technologie-Aktien aufgrund ihrer hohen Bewertungen und der Skepsis hinsichtlich der Profitabilität von KI-Unternehmen vermehrt auf den Prüfstand gestellt werden. Der Nasdaq 100 verlor 2,64 Prozent und fiel auf 18.431,09 Punkte. Bereits in der Vorwoche hatten enttäuschende Zahlen aus der Halbleiterbranche den Index belastet. Mit Blick auf die gesamte Woche deutet sich ein Verlust von knapp sechs Prozent an, was den größten Wochenrückgang seit November 2022 darstellt. Auch der Dow Jones Industrial Index konnte sich dem negativen Trend nicht entziehen und fiel um ein Prozent auf 40.346,8 Punkte. Noch vor einer Woche hatte der Leitindex bei 41.585 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Der marktbreite S&P 500 verzeichnete ebenfalls ein Minus von 1,71 Prozent und schloss bei 5.409,25 Punkten. Der September, bekanntlich ein schwieriger Börsenmonat, scheint damit seinem Ruf gerecht zu werden. Ein weiterer Fokus lag am Freitag auf den neuesten Arbeitsmarktdaten. Im August wurden weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen betonte, dass der Arbeitsmarkt zwar stabil sei, aber an Dynamik verliere. Diese Entwicklung könnte die Erwartungen einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September stützen. US-Notenbank-Direktor Christopher Waller äußerte sich offen für eine mögliche Zinssenkung und betonte die Wichtigkeit eines baldigen Beginns der Zinsreduktion. Die Aktien von Broadcom sackten am Freitag um mehr als neun Prozent ab. Der Markt war enttäuscht von den Erwartungen, die nicht erfüllt werden konnten, insbesondere im klassischen Chipgeschäft abseits von KI-Anwendungen. Nvidia, ein weiterer prominenter KI-Wert, verzeichnete ebenfalls Kursverluste von 4,7 Prozent. Auch kleinere Technologiewerte mussten Federn lassen. Die Softwareunternehmen Docusign und UiPath berichteten ebenfalls von Kursverlusten. UiPath verlor anfänglich erzielte Gewinne von über zehn Prozent und schloss mit einem Minus von 5,7 Prozent ab. Docusign hingegen konnte nach zwischenzeitlichen Verlusten ein Plus von 4,3 Prozent verbuchen. Hier gab es zwar positive Stimmen zur Profitabilität, dennoch herrschte Skepsis bezüglich der Rechnungsstellungen.