Türkei als Vermittler im Zentrum eines bedeutenden Gefangenenaustauschs

Als die Gefangenen, die von Russland, den USA, Deutschland und anderen Ländern ausgetauscht wurden, am Donnerstag ihrer Freiheit entgegen gingen, war dies auf zunehmend vertrautem Boden für solche Tauschgeschäfte – in der Türkei, einem Land, das sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine erfolgreich als wichtiger Vermittler zwischen Moskau und dem Westen positioniert hat. Wie bedeutend die Rolle der Türkei in den monatelangen Verhandlungen war, die zu diesem Austausch führten, bleibt unklar. Dennoch konnte sich das Land durch die Tatsache, dass der komplexe, multinationale Austausch auf türkischem Boden stattfand, als Schlüsselakteur auf der Weltbühne präsentieren. Zudem ermöglichte es der Türkei, ihre bisweilen angespannten Beziehungen zu ihren NATO-Alliierten in einem positiven Licht darzustellen. Viele dieser Alliierten waren frustriert, weil das Land es ablehnte, sich an den westlichen Sanktionen gegen Russland zu beteiligen und stattdessen seine wirtschaftlichen Verbindungen zu Moskau ausbaute, während der Westen versuchte, Russland zu isolieren. Eine Erklärung, die türkischen Sicherheitsbeamten zugeschrieben und vom staatlichen Medienbüro geteilt wurde, feierte den Augenblick des Gefangenenaustauschs als historisch. Präsident Biden erwähnte in seinen Ausführungen am Donnerstag im Weißen Haus die Türkei unter den Nationen, die sich dafür eingesetzt haben, die Gefangenen nach Hause zu bringen. Die türkische Erklärung besagte, dass der nationale Geheimdienst MIT den physischen Austausch am Donnerstag überwachte, als die Gefangenen das russische Flugzeug verließen, das sie zum Flughafen in Ankara gebracht hatte und Gesundheitskontrollen durchführte.