Eulerpool Analytics 14.4.2025

Tiefbau im Aufschwung: Deutsche Bauindustrie schöpft Hoffnung

Eulerpool Research 14. Apr. 2025

Key Insights

  • Die Tiefbaubranche in Deutschland sieht optimistisch in die Zukunft dank steigender Auslastung.
  • Ein neuer Infrastrukturfonds des Bundes soll die Nachfrage weiter ankurbeln.
Die deutsche Tiefbaubranche blickt optimistisch in die Zukunft, da die Auslastung ihrer Kapazitäten im März saisonbereinigt um 2,5 Punkte auf 72,6 Prozent gestiegen ist, wie das Münchner Ifo-Institut berichtet. Wie Ifo-Experte Klaus Wohlrabe beschreibt, operieren die Unternehmen nun häufiger „im oberen Drehzahlbereich“. In den kommenden zwei Jahren wird ein weiterer Anstieg erwartet, der das bisherige Maximum von etwa 80 Prozent erreichen oder gar übertreffen könnte, so die Experten. Hintergrund dieser Entwicklung ist ein neuer Infrastrukturfonds des Bundes, der die Nachfrage in den nächsten Jahren zusätzlich ankurbeln soll. Trotz dieser positiven Aussichten wird eine rasche Ausweitung der Kapazitäten im Tiefbau, das auch den Straßenbau umfasst, nicht unmittelbar erwartet, da notwendige Investitionen und Anpassungen Zeit in Anspruch nehmen. Die Geburtsstunde des zwölfjährigen Förderzeitraums könnte Unternehmen jedoch dazu motivieren, gezielt in neue Kapazitäten zu investieren, erklärt Wohlrabe. In den letzten drei Jahren hat sich die Auslastung sowohl im Tief- als auch im Hochbau merklich verschlechtert, wobei der Hochbau besonders betroffen ist. Der aktuelle Wert liegt hier bei nur 62,1 Prozent, verglichen mit den rund 80 Prozent zu Anfang 2022. Der langjährige Durchschnitt liegt für beide Sektoren knapp über 76 Prozent. Die Ifo-Forscher führen die angespannte Lage im Hochbau vor allem auf den Auftragsmangel im Wohnungsbau zurück. Zwar ist auch im Hochbau ein leichter Anstieg der Auslastung zu verzeichnen, dieser startet jedoch von einem wesentlich niedrigeren Niveau. Ein einfacher Austausch von Ressourcen zwischen Tief- und Hochbau ist unwahrscheinlich. Wohlrabe weist darauf hin, dass eine Verlagerung von Arbeitskräften und Maschinen aufgrund der unterschiedlichen Spezialisierungen schwierig sei. Denkbar wäre dies lediglich bei weniger spezialisierten Tätigkeiten. Gemäß dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie entfielen im vergangenen Jahr rund 41 Prozent der Umsätze im Bauhauptgewerbe auf den Tiefbau, während 59 Prozent auf den Hochbau entfielen.

Market Sectors

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors