Sanae Takaichi sorgt für Aufruhr an den japanischen Finanzmärkten

Die Wahl von Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei hat die Finanzlandschaft Japans fester in den Blickpunkt gerückt. Die 64-Jährige, die als künftige Ministerpräsidentin gehandelt wird, beeinflusste die Märkte maßgeblich. Während der Yen unter Verkaufsdruck geriet, feierten Aktieninvestoren ein wahres Kursfeuerwerk. Takaichis politische Agenda fokussiert sich auf nationales Krisenmanagement, Wirtschaftswachstum sowie eine expansive Fiskalpolitik. Interessanterweise sieht sie die Regierung als zentrale Instanz für die Geldpolitik, während die Bank of Japan die Werkzeuge autonom bestimmen soll, was den Aktienmarkt befeuerte, aber den Yen und Anleihen belastete, bedingt durch die Abkehr von raschen Zinserhöhungen. Der Dollar erklomm ein neues Hoch von 150,48 Yen, während der Euro mit 176,25 Yen ebenfalls auf Rekordjagd ging. Der Nikkei 225 Index erlebte einen Höhenflug, indem er mehr als 5 Prozent auf stolze 48.150 Punkte zulegte, bevor er bei 47.945 Punkten schloss – ein Plus von 4,8 Prozent und damit ein Jahresgewinn von gut 20 Prozent. Die Renditen von japanischen Staatsanleihen zeigten sich dabei uneinheitlich. Commerzbank-Expertin Nguyen verweist auf Takaichis Nähe zur Abenomics-Politik des ehemaligen Premierministers Shinzo Abe. Ob der Yen schwächeln wird, hängt nun entscheidend davon ab, wie stark Takaichi die expansive Politik fortführt. Doch angesichts fehlender absoluter Mehrheiten in beiden Parlamentskammern und eines benötigten politischen Konsenses dürfte Japan vor einer moderateren Reformagenda stehen, da Takaichi selbst in ihrem Wahlkampf an manchen Stellen vorsichtiger agierte.