Krise bei Kiekert: Chinesischer Gesellschafter Lingyun bleibt optimistisch

Der chinesische Automobilzulieferer Lingyun bekräftigt seine Entschlossenheit, das insolvente Unternehmen Kiekert weiterhin zu unterstützen. Lingyun betont die Wichtigkeit, die Insolvenz rasch zu beenden und mit einem zukunftsfähigen Konzept alle Beteiligten zu überzeugen. Deutschland und insbesondere der Standort in Nordrhein-Westfalen stehen dabei im Fokus. Ein vertraulicher und konstruktiver Austausch mit den Beteiligten sei etabliert, so ein Sprecher von Lingyun. Das Amtsgericht Wuppertal hatte kürzlich ein vorläufiges Insolvenzverfahren für Kiekert eingeleitet. Der chinesische Gesellschafter wird von Sanktionen betroffen, die den Geschäftsverlauf erheblich beeinträchtigen. Kiekerts Vorstandschef Jérôme Debreu unterstrich die Notwendigkeit eines Exits des Gesellschafters, um das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen und seine 168-jährige Geschichte fortzusetzen. Bereits vor einer Woche berichtete Insolvenzverwalter Joachim Exner über die stabile Fortführung der Geschäftstätigkeiten. Optionen wie eine Investorenlösung oder ein Insolvenzplan werden geprüft. Rund 700 Beschäftigte sind am Standort Heiligenhaus betroffen, die internationalen Tochtergesellschaften hingegen nicht. Die IG Metall äußerte, dass eine Rücknahme des Insolvenzantrags möglich wäre, wenn die Zahlungsunfähigkeit beseitigt wird. Es wird berichtet, dass Lingyun entschlossen ist, das Unternehmen zurückzuführen. Gleichzeitig werden Schwachstellen im Unternehmen analysiert, um nach der Insolvenz wieder durchstarten zu können. Bei der Suche nach Investoren gibt es laut Gewerkschaft bereits erste Interessenten. Unterstützung kommt auch von der Automobilindustrie: Kiekerts Schließsysteme sind weiterhin gefragt, unter anderem bei Mercedes, Aston Martin und Rolls-Royce. Mit einem Marktanteil von 25 Prozent weltweit und noch höheren Anteilen bei deutschen Herstellern bleibt Kiekert eine zentrale Größe am Markt.