Konjunktursorgen belasten US-Börsen: Tech-Werte unter Druck

  • US-Börsen verzeichnen deutliche Verluste, besonders im Technologiesektor.
  • Schwache Konjunkturdaten und hohe Bewertungen von Tech-Aktien führen zu Verunsicherung.

Eulerpool News·

Ein enttäuschender Ausblick des Chipproduzenten Broadcom sowie anhaltende Konjunktursorgen haben am Freitag zu deutlichen Verlusten an den US-Börsen geführt. Besonders stark traf es erneut die Technologiebranche, die bereits zu Beginn der Woche erhebliche Einbußen hinnehmen musste. Verunsichernd wirkten sich gleich mehrere Faktoren aus: Neben einer sich weiter abschwächenden Lage auf dem Arbeitsmarkt sorgte die aktuelle Bewertung von Tech-Aktien für Skepsis. Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, erklärte, dass hohe Bewertungen und teils astronomische Umsätze und Gewinne von Unternehmen mit Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI) förmlich nach Gewinnmitnahmen schreien würden. Der Nasdaq 100, der stark technologieorientiert ist, verlor 2,69 Prozent und fiel auf 18.421,31 Punkte. Auf Wochensicht ergibt sich ein Verlust von fast sechs Prozent – das größte Wochenminus seit November 2022. Auch der Leitindex Dow Jones Industrial verzeichnete Einbußen von 1,01 Prozent und schloss bei 40.345,41 Punkten, nachdem er vor einer Woche noch ein Rekordhoch erreicht hatte. Somit beträgt das Wochen- und Monatsminus knapp drei Prozent. Besonders der September gilt traditionell als schwacher Börsenmonat. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,73 Prozent auf 5408,42 Punkte, was ein Wochenminus von mehr als vier Prozent und das größte seit März 2023 bedeutete. Im August schuf die US-Wirtschaft weniger Arbeitsplätze als prognostiziert, was laut Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen die Erwartungen stützt, dass die US-Notenbank Fed Mitte September die Zinsen senken könnte. Für einen großen Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte gebe es allerdings keine ausreichenden Argumente. Fed-Direktor Christopher Waller zeigte sich zumindest offen für eine stärkere Zinssenkung und betonte die Wichtigkeit eines zügigen Beginns der Zinssenkungen. Die Aktie von Broadcom fiel im technologielastigen Nasdaq 100 um mehr als zehn Prozent und war damit das Schlusslicht. Marktbeobachter führten die Verluste auf ein enttäuschendes Geschäftsergebnis im klassischen Chip-Segment zurück. Der allgemeine Hype um KI habe in den vergangenen Monaten nachgelassen, was auch den Aktienkurs des KI-Pioniers Nvidia belastete, der ebenfalls um gut vier Prozent fiel. Kleinere Technologiewerte zeigten gemischte Resultate. Während die Aktien von Docusign um vier Prozent stiegen und die herausragende Profitabilität gelobt wurde, fiel UiPath um sechs Prozent trotz übertroffener Umsatzziele. Trotz der Turbulenzen an den Aktienmärkten gab der Euro leicht nach und wurde zuletzt bei 1,1088 US-Dollar gehandelt. Der Dollar kostete umgerechnet 0,9006 Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) nach Veröffentlichung der Job-Daten um 0,15 Prozent auf 114,92 Punkte, während die Rendite auf 3,72 Prozent fiel.
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics