In den Fußstapfen der Vergangenheit: Spiel mit dem Feuer an den Börsen?

Anleger weltweit könnten derzeit das Gefühl haben, auf einer Erfolgswelle zu reiten. Der S&P 500 nähert sich erneut seinen Rekordhöhen und steuert auf das zweite aufeinanderfolgende Jahr mit über 20% Kursgewinnen zu. Doch lauert in diesem Höhenflug möglicherweise eine Gefahr, die an Warren Buffetts Warnungen aus der Vergangenheit erinnert. Bereits 1999, auf der prestigeträchtigen Sun Valley Konferenz von Allen & Co., äußerte Buffett seine Bedenken über einen möglichen dramatischen Einbruch des Aktienmarktes. Die Geschichte sollte ihm recht geben, als kurze Zeit später die Dotcom-Blase platzte und viele Aktien in einen mehrjährigen Abwärtstrend stürzten. Im Juli 2001 bekräftigte Buffett seine Einschätzungen erneut und erläuterte einen entscheidenden Bewertungsmaßstab: das Verhältnis des Marktwerts aller börsennotierten Wertpapiere zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA - den mittlerweile berühmt gewordenen 'Buffett-Indikator'. Anhand historischer Daten zeigte Buffett auf, dass dieses Verhältnis als Indikator für die Aktienbewertung dient. Für ihn verdeutliche das Diagramm die Regel: Fällt das Verhältnis auf 70% oder 80%, sind Aktienkäufe vielversprechend. Klettert es jedoch auf 200% - wie in den Jahren 1999 und 2000 -, spiele man sprichwörtlich mit dem Feuer. Heute steht der Buffett-Indikator, gemessen am Wilshire 5000 Total Market Index in Relation zum BIP der USA, über der 200%-Marke. Ein für die Finanzgeschichte beispielloses Niveau, das Buffets über 20 Jahre alte Warnung wieder in den Fokus rückt. Zwar hat Buffett in letzter Zeit keine weiteren Kommentare zu seinem Namensvetter-Indikator abgegeben, doch deutet einiges darauf hin, dass er dessen Bedeutung weiterhin als maßgeblich ansieht.