Frankreich in der Zinsfalle: S&P senkt Kreditrating

Frankreich sieht sich einer weiteren Finanzherausforderung gegenüber, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit des Landes von 'AA-' auf 'A+' gesenkt hat. Diese Entscheidung, die auf den hohen Schuldenstand des Landes verweist, verschärft die Unsicherheiten und könnte die Zinslast für neue Staatsanleihen erhöhen, obwohl ein neuer Haushaltsentwurf vorliegt. Finanzminister Roland Lescure sieht in der Herabstufung einen deutlichen Weckruf zur Verantwortlichkeit und fordert Ernsthaftigkeit in Bezug auf Frankreichs öffentliche Finanzen. 'Dieses Unwetter können wir nicht ignorieren', betont Lescure und verweist auf die düstere wirtschaftliche Lage des Landes. Frankreich, das nun das gleiche Kreditrating wie Portugal und Spanien aufweist, plant eine Reduzierung des Neuverschuldungsgrades von über fünf Prozent des BIP auf 4,7 Prozent im nächsten Jahr und strebt bis 2029 eine Senkung auf drei Prozent an. Mit dem kürzlichen Schritt von S&P hat Frankreich bei zwei der drei führenden Ratingagenturen die Doppel-A-Bewertung verloren. Bereits im September hatte Fitch das Rating des Landes auf 'A+' herabgesetzt. Moody's, die Frankreich noch mit 'Aa3' bewertet, wird am kommenden Freitag ihre neue Entscheidung verkünden.